
Berlin – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wollte sich auf der Eröffnungsgala der IFA nicht auf einen konkreten Zeitpunkt festlegen, zu dem auf digitalen Empfang umgestellt werden soll.
„Damit muss ich mich nochmals befassen, denn ich möchte nicht Millionen von Protestbriefen bekommen, weil Menschen ohne Bild- und Tonversorgung dasitzen“, sagte die Kanzlerin.
Vertreter der Unterhaltungselektronikbranche und Programmanbieter haben hingegen auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin einen verbindlichen Termin zum Abschalten von analogem Satellitenempfang gefordert.
Im Gespräch ist nun das Frühjahr 2012, nachdem den Angaben zufolge ARD und ZDF ursprünglich bereits im kommenden Jahr ihr Programm digital senden wollten. „Das hochauflösende Fernsehen (HDTV) ist der Motor der Digitalisierung“, sagte der Aufsichtsratschef der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), Rainer Hecker, heute. Digitales HDTV sei ein regelrechtes Konjunkturprogramm.
Bei der Digitalisierung klemme es aber noch hier und da, fügte Hecker hinzu. Schlüssige umfassende Lösungen fehlten noch. Vor allem müssten sich alle Beteiligten auf einen definitiven Termin zum Abschalten des Analogsignals einigen.
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) bezeichnete das Abschalten des analogen Satellitenempfangs als „richtigen technologischen Schritt“. Er habe immer wieder dafür plädiert, dass die Akteure zu einem gemeinsamen Datum kommen.
Das Frühjahr 2012 sei ein geeigneter Zeitpunkt, ergänzte Beck. Die Politik sei willens, dieses Datum durchzusetzen. Beck appellierte an die Medien, die Menschen frühzeitig und gründlich auf diesen Termin vorzubereiten. (e.B./ddp)[ar]
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