Mehr Transparenz: Mess-System der BNetzA in der Kritik

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Nachdem die Bundesnetzagentur (BNetzA) in einer Qualitätsstudie die tatsächlich verfügbaren Bandbreiten für Internetanschlüsse ermittelt hat, will sie nun mit diversen Vorschlägen für mehr Transparenz in den Endkundenverträgen der Internet Service Provider (ISP) sorgen. Dazu zählt auch ein anbieterübergreifendes Mess-System, mit dem die erbrachten Datenraten verglichen werden können. Doch dieser Vorschlag der BNetzA stößt auf Kritik.

Die Agentur will ein Mess-System installieren, mit dem Verbraucher die tatsächlichen Surfgeschwindigkeiten ihres ISP ermitteln können. Diese Angaben sollen öffentlich zugänglich sein, so dass der Verbraucher zwischen den ISP vergleichen kann.

Ein solches System setzt jedoch voraus, dass die Gegenstelle für die Messungen, die von den ISP betrieben wird, über alle Netzzugangsanbieter hinweg mit den gleichen Parametern funktioniert, um so die einzelnen Übertragungswerte überhaupt miteinander vergleichen zu können. Zudem soll das Mess-System nach dem Willen der BNetzA möglichst weit die beim Verbraucher vorhandene Infrastruktur berücksichtigen, also zum Beispiel ob beim Verbraucher in der Wohnung ein WLAN-Netz vorhanden ist oder ob Rechner per LAN-Kabel an einen Router angeschlossen sind. Spätestens hier werden die Probleme jedoch deutlich: Die technischen Parameter, die die jeweilige Datenrate beeinflussen, unterliegen nur zum Teil dem ISP. Auch die Leistungsschwankungen, die durch das Best-Effort-Prinzip, nach dem jedes Datenpaket bestmöglich übertragen wird, hervorgerufen werden, können die Anbieter nicht beeinflussen.

Den ISP droht auf jeden Fall eine Regulierung und damit auch die Gefahr, dass die BNetzA ihnen vorschreibt, wie ein solches Mess-System auszusehen hat. Es sei denn, die Netzzugangsanbieter präsentieren der Agentur ein eigenes System, mit dem die BNetzA einverstanden ist.

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