Mehr als eine Million Besucher in Online-Arztpraxis

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der digitale Arztbesuch scheint für viele Menschen nicht mehr nur Zukunftsmusik zu sein. So zählt die Online-Arztpraxis Zava im vergangenen Jahr alle 30 Sekunden eine Online-Behandlung.

Der Online-Doc erspart den Gang zur Arztpraxis. Bei Zava (bisher DrEd) hat ein Team aus Allgemeinärzten, Internisten, Gynäkologen und Neurologen 2018 europaweit eine Million Beratungen und Behandlungen aus der Ferne durchgeführt. 

Die Bilanz der Online-Arztpraxis zeigt laut CEO David Meinertz, dass im vergangenen Jahr somit durchschnittlich alle 30 Sekunden eine Online-Behandlung stattfand. Und auch für die Zukunft hat das Unternehmen Großes vor: „Unsere ärztlichen Leistungen werden immer stärker nachgefragt. Im letzten Jahr haben wir unser Team von 80 auf 160 Mitarbeiter verdoppelt“, berichtet Meinertz. In diesem Jahr soll ein weiterer Standort in Deutschland eröffnet werden.
 
Das frühere DrEd, das sich gerade erst in Zava umbenannt hat, funktioniert übrigens zeitversetzt und über einen ärztlichen Online-Fragebogen. Video-Sprechstunden kommen für den Geschäftsmann erstmal nicht in Frage: „Die Video-Sprechstunde alleine funktioniert nicht. Auch wenn sie Patienten Fahrt- und Wartezeit spart, liefert sie keine Effizienz für das Gesundheitssystem“. Die „analoge“ Situation aus dem Sprechzimmer über Smartphone oder Laptop nachzustellen, bedeute keine Entlastung des Gesundheitssystems, argumentiert der CEO.
 
Was die Patienten suchen, seien digitale Behandlungsangebote. Die müssen ihren Ansprüchen und Alltagsgewohnheiten gerecht werden und zu jeder Zeit, von jedem Ort medizinischen Rat liefern. Die Optimalvorstellung von Meinertz ist dabei, dass bis 2020 telemedizinische Leistungen für Patienten als Kassenleistung kostenfrei angeboten werden. [PMa]

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16 Kommentare im Forum
  1. Europaweit eine Millionen Ratsuchende, von ärztlicher Behandlung kann ja wohl kaum die Rede sein, ist nicht gerade viel, zum Glück der Patienten.
  2. Es ist bestimmt nur noch eine Frage der Zeit, bis man nach einem digitalen Arztbesuch seine Krankschreibung oder sein Rezept per Email zugeschickt bekommt.
  3. So wirklich attraktiv ist das Angebot aber nicht, denn Folgerezepte oder Medikamente für so einfache Sachen wie Heuschnupfen bekommt man in der Regel auch von seinem Hausarzt auf Anruf / E-Mail und hat den Vorteil das man es auf Krankenkasse abgerechnet bekommt. Prinzipiell wären Onlinebehandlungen nur intresant, wenn auch komplexere Behandlungen möglich wären. Nur online geht das aber kaum. Denn wie soll man z.B. online Lunge abhören, Bauch abtasten, EKG oder eine Röntgenaufnahme machen? Wenn dann bräuchte es da eher ein "Hybridmodell" wo man z.B. eine "Untersuchungspraxis" ohne Termin täglich von 8-22 Uhr hingehen kann, und wo man dann zumindest Allgemeinärzte und anderes medizinisches Fachpersonal antreffen kann, das unkompliziert nötige Untersuchungen erledigen kann, und sie dann online an Fachärzte weiterleitet. So das man sich zumindest die ganze "Facharztoddysee" spart.
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