Kurz nach der spektakulären Verhaftung von vier mutmaßlichen Betreibern der Internetplattform Megaupload in Neuseeland sind neue Details über die Hintergründe ans Licht gekommen. Demnach verschanzte sich der deutsche Unternehmer Kim Schmitz in einem Sicherheitsraum, der von Experten geöffnet werden musste.
Schmitz habe in keiner Weise mit den Behörden kooperiert, sagte der neuseeländische Polizeisprecher Grant Wormald dem Nachrichtendienst reuters am Wochenende. Nachdem sich die Beamten am Eingang seiner Villa ausgewiesen hätten, sei der Deutsche in die hinteren Räume geflüchtet. Dabei habe er zahlreiche „elektronische Schließmechanismen ausgelöst“, welche die Polizisten daran hindern sollten, ihn festzunehmen.
Nach aufwendigen Öffnungsarbeiten habe man festgestellt, dass sich Schmitz in einem speziellen Sicherheitsraum, einem „Panic Room“, verschanzt hatte. Auch dieser sei schließlich von Experten geöffnet worden, so Wormald. In diesem Raum habe Schmitz gesessen. In seiner Nähe habe ein Gewehr gelegen, das er allerdings nicht berührte. „Die ganze Aktion war auf jeden Fall schwieriger als ein einfaches Klopfen an der Tür“, sagte der Polizeisprecher.
Der in Kiel geborene Kim Schmitz war am Donnerstag zusammen mit weiteren Personen wegen der Verletzung von Urheberrechten festgenommen worden (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Ihnen wird vorgeworfen, über die von ihnen betriebene Onlineplattform Megaupload den illegalen Austausch von geschützten Inhalten unterstützt und davon profitiert zu haben. [dm]
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