Die Schließung der Filesharing-Plattform Megaupload hat überraschende Auswirkungen auf die Filmindustrie gehabt. Eine aktuelle Studie belegt, dass die Einnahmen von Filmen nach der Schließung der Plattform im Januar gesunken sind.
Das hatte sich Hollywood wohl anders vorgestellt. Mit der Schließung von Megaupload wollten die großen Filmstudios dieser Welt den vermeintlich sinkenden Einnahmen ihrer Filme durch illegalen Kopien auf der Tausch-Plattform entgegenwirken. Nun hat sich aber herausgestellt, dass genau das Gegenteil erreicht wurde: Mit der Schließung von Megaupload sanken die Umsätze der Filme. Offenbar hatte die Industrie zuvor stärker von Kim Dotcoms Filesharing-Service profitiert, als angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuell Studie, die von der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität in Zusammenarbeit mit der Copenhagen Business School erstellt wurde.
Die Umsätze an den Kinokassen sind demnach seit der Abschaltung von Megaupload deutlich gesunken. Während das die großen Blockbuster nicht so hart trifft, sind vor allem kleinere Filme von den negativen Effekten betroffen. Die durch die Filesharing-Plattform geschaffene Mundpropaganda soll Filmen zu einem größeren Zuschauerzahl verholfen haben, so das Ergebnis.
Das Team hat für die Studie die Umsätze von 1344 Filmen der letzten fünf Jahre in 49 Ländern ausgewertet. Bereits zuvor hatte es Studien gegeben, in denen die Beziehung zwischen Filesharing-Plattformen und Mundpropaganda als nicht zu unterschätzend herausgestellt wurde. Eine Studie des Columbia University war zudem erst im Oktober zu dem Ergebnis gekommen, dass Filesharer durchschnittlich mehr Geld für Musik ausgeben als Nicht-Filesharer. [hjv]
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