Thomas Fuchs, der Direktor der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein, glaubt nicht an die schnelle Revolution des Fernsehens durch Video-on-Demand-Anbieter. Dem würden vor allem die bisherigen Nutzungszahlen widersprechen.
Der Start des Video-on-Demand-Anbieters Netflix hat das Thema Online-Mediatheken wieder ganz nach oben auf die mediale Agenda gebracht. Doch Thomas Fuchs, Direktor der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein, sieht die Revolutionierung des deutschen Fernsehens durch die Online-Anbieter noch nicht angebrochen, wie er in einem Beitrag auf dem Portal „Medienpolitik.net“ erklärt. Dabei bezieht er sich vor allem auf die aktuellen Zahlen aus dem Digitalisierungsbericht der Landesmediananstalten. Diese würden nicht auf eine unmittelbar bevorstehende, fundamentale Umwälzung der TV-Landschaft schließen lassen.
So hätten laut Fuchs bereits rund 25 Prozent der deutschen Haushalte die Möglichkeit, professionelle Inhalte aus dem Netz auf ihrem Gerät anzuschauen, doch nur wenige würden von dieser Möglichkeit auch tatsächlich Gebrauch machen. Zwar würden mindestens 45 Prozent der über 14-Jährigen in Deutschland „mindestens selten“ professionelle Videoinhalte aus dem Netz nutzen, allerdings bedeute „mindestens selten“ dabei: höchstens einmal im Monat. „Regelmäßig, also mehrfach pro Woche, rufen nur 11 Prozent Videoinhalte aus dem Netz ab, etwa die Hälfte davon tut dies über das Fernsehgerät“, so Fuchs.
Der überwiegende Teil der Video-on-Demand-Nutzung würde dabei aber nicht auf Abo-Dienste wie Maxdome oder Netflix entfallen, sondern mit 58 Prozent auf die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehveranstalter. Online-Videotheken wie Watchever, Amazon Instant Video und Videoload kamen insgesamt nur auf 22 Prozent. [ps]
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