Insgesamt 58 lizensierte regionale und lokale TV-Kanäle senden in Sachsen – und das offenbar mit wachsendem Erfolg. Laut einer neuen Funkanalyse ist die Lage der Sender nicht nur stabil, sondern hat sich sogar verbessert.
Nach Ergebnissen der am Mittwoch auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig vorgestellten „Funkanalyse des ortsnahen Fernsehens in Sachsen 2011“ der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) könne jeder zweite Sachse ab einem Alter von 14 Jahren mindestens einen dieser Sender empfangen. Das entspräche 1,8 Millionen Menschen in mehr als einer Million Haushalte. Auch außerhalb ihrer jeweiligen Einzugsgebiete würden die Sender täglich rund 41 Prozent ihrer Nutzer erreichen.
Der Altersdurchschnitt der Zuschauer sei mit 50 Jahren aber noch zu hoch, betonte Meinungsforscherin Sindy Krambeer. Die aus Sicht der Werbung wichtigen Zielgruppen würde in Sachsen, anders als in Berlin, trotz der hohen Angebotsvielfalt nicht umfangreich genug erreicht werden.
Aus wirtschaftlicher Sicht seien die Ergebnisse der Funkanalyse vor allem für den Verkauf von Werbeplätzen sehr hilfreich, sagte Babette Schortmann vom Vogtland Regional Fernsehen. Schließlich würden sich die Regional- und Lokalsender rein aus Werbeeinahmen finanzieren.
Schortmann wies auch darauf hin, dass viele Programminhalte nach Marketing-Aspekten entstehen. Es würde vorrangig das produziert, was gut verkauft werden könne. Der regionale Aspekt würde darunter aber nicht leiden, versicherte sie. Aktuelle Berichterstattung sei aber aus finanzieller und personeller Sicht derzeit nicht möglich. [rh]
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