Medientage München: „Spielplatz Internet ist zu gefährlich“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die vernetzte Gesellschaft ist unter dem Motto „Mobile – Local – Social“ Thema der 25. Medientage München, die am heutigen Mittwoch beginnen. Eine drängende Frage steht im Zentrum zahlreicher der rund 90 Veranstaltungen – wie kann man Nutzung und Inhalte im Internet regulieren und kontrollieren?

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), der die Medientage auf dem Münchner Messegelände eröffnen wird, schneidet wichtige Fragen schon vorab im schriftlichen Grußwort an: „Wie kann negativen Entwicklungen im Netz begegnet werden? Was muss der Gesetzgeber dabei leisten und wie medienkompetent ist die Gesellschaft selbst?“
 
Zwei der fünf Gipfelrunden des dreitägigen Kongresses stellen sich dem „Streit um das neutrale Netz“ und der Frage, ob das Internet ein rechtsfreier Raum sei. Zudem widmen sich zahlreiche Panels dem Jugendschutz im Netz, Mobbing und Rufschädigung in sozialen Netzwerken oder der schwierigen Bewertung von „Sex and Crime“-Inhalten im Internet.
 
Siegfried Schneider, als neuer Präsident der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien (BLM) Nachfolger von Wolf-Dieter Ring und Mitveranstalter der Medientage, lässt vor deren Beginn an der Notwendigkeit strengerer Regulierung etwa von gewaltverherrlichenden Inhalten keinen Zweifel: „Es ist meine Grundüberzeugung: Man kann nicht tatenlos zusehen. Man darf nicht zulassen, dass Werte und Normen einer Gesellschaft mit Füßen getreten werden“.

Angesichts dessen, was sich im Netz alles frei zugänglich finde, könne man nicht guten Gewissens sagen, das Rechtsgut der Freiheit stehe über allen anderen – „es geht hier besonders um den Schutz der Kinder und Heranwachsenden“, betont Schneider: „Auf einem Kinderspielplatz wird alles getan und geprüft, damit sich ein Kind nicht verletzen kann – auf dem Spielplatz Internet muss ebenso Vorsorge greifen, es geht hier nur nicht um körperliche, sondern um seelische Verletzungen“.
 
Unentschieden ist Schneider indes in der politisch umstrittenen Frage „Löschen oder Sperren“ von als bedenklich eingestuften Webseiten. „Bei den Seiten mit Sitz in Bayern oder Deutschland haben wir ja Zugriffsmöglichkeiten, da sollten wir löschen“, sagt er. Beim Sperren müsse man im Detail prüfen, ob es sinnvoll ist, „es gibt immer auch Experten-Hinweise, dass es leicht zu umgehen ist – und dann könnten gerade für gesperrte Inhalte Hitlisten entstehen“.
 
Mehr als 5000 Besucher erwartet die Medientage München GmbH vom 19. bis 21. Oktober nach Angaben von Geschäftsführer Johannes Kors. Rund 500 Experten und Medienschaffende diskutieren in rund 90 Einzelveranstaltungen. Social Media, sogenannte Local Based Services und Games beschäftigen die Branche – ebenso wie Streits um Apps, Werbung, Urheberrechte im Internet und digitale Content-Anbieter. Träger der Medientage München mit einem Kostenvolumen von rund 1,9 Millionen Euro sind der Freistaat Bayern und die BLM. [Jutta Steinhoff/ar]

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1 Kommentare im Forum
  1. AW: Medientage München: "Spielplatz Internet ist zu gefährlich" Das Internet ist gefährlich - wow was für eine Erkenntnis! Fragt sich nur für wen? Es sollte doch schon bekannt sein, dass es schon ein paar "Gefahren" gibt (Abofallen, Viren/Troja's ...,) Die größte Gefahr sind allerdings Politiker, die immer mal wieder Gebetsmühlenartik u.a. Verbote & Einschränkungen fordern, wo von sie offenbar nur wenig verstehen...
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