Das Fernsehen verändert sich. Es wird interaktiver und auf immer mehr Bildschirmen verfügbar. Die TV-Zukunft scheint dabei durchaus jede Menge Chancen für die Marktteilnehmer zu bieten. So zumindest die Sicht von Diskussionsteilnehmern aus der Branche bei den Medientagen München.
Wie wird das Fernsehen 2020 aussehen? Antworten auf diese Frage versuchten auf den Medientagen München die Vertreter von TV-Sendern und Netzanbietern zu finden. Dabei verbreiteten die Diskussionsteilnehmer des Fachpanels 6.1 mit dem Titel „TV 2020 – Alles anders oder anders als erwartet?“ durchaus Optimismus.
So zeigte sich Karl König, Geschäftsführer der ProSiebenSat.1 Deutschland GmbH, durchaus optimistisch in Bezug auf die Zukunft des klassischen linearen Fernsehens. Bei aller Begeisterung für neue Nutzungsmöglichkeiten wie Social TV und Multiscreen-Angeboten habe sich die Sehdauer der 14- bis 49-Jährigen im klassischen TV in den vergangenen zehn Jahren nicht verändert. Zudem würden viele Marken wie etwa „The Voice“ und „Topmodel“ schon heute bestens als Multiscreen-Formate funktionieren.
Auch der ehemalige RTL-Informationsdirektor Hans Mahr rechnet nicht mit einem starken Bedeutungsverlust des linearen Fernsehens. Seiner Ansicht nach wird der TV-Konsum auch 2020 noch zu 80 Prozent linear sein. Trotzdem werde das Fernsehen auf immer mehr Bildschirmen stattfinden. Neben dem Fernseher sind dies natürlich der PC und die mobilen Endgeräte.
Durch die neuen digitalen Verbreitungswege eröffnen sich vor allem im Pay-TV-Bereich viele neue Möglichkeiten, wie Sky-Vorstand Holger Enßlin bemerkte: „Wir haben heute wesentlich mehr Handlungsoptionen für Pay TV als in den analogen Free-TV-Zeiten.“ Beispiele seien die neuen Verbreitungswege etwa für Sky Go. Die zentrale Frage für ein Pay-TV-Unternehmen sei heute: „Wie bekommen wir die Inhalte zu unseren Kunden – und zwar benutzerfreundlich“.
Ähnlich argumentierte auch Michael Hagspihl, Geschäftsführer Marketing bei der Deutschen Telekom. Er bezeichnete Einfachheit als einen Erfolgsfaktor und nannte das T-Entertain-Paket als Beispiel, da dies die wichtigen Dienste wie Fernsehen, Internet und Telefonie verbinden würde.
Am Ende der Diskussion schienen sich die Beteiligten weitgehend einig zu sein, dass die Zukunft des Fernsehens große Chancen für die Marktteilnehmer bereithält. Auch werden die Änderungen in der TV-Landschaft, zumindest nach den bisher gemachten Erfahrungen, aus Sicht der Marktteilnehmer wohl nicht so schnell stattfinden wie von einigen prognostiziert. [ps]
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