Von Seiten der österreichischen Behörden steht dem Kauf des finanziell angeschlagenen Privatsenders ATV an ProSiebenSat.1 Puls 4 nichts mehr im Wege. Die Medienaufsicht KommAustria genehmigte die Übernahme durch die Mediengruppe am Donnerstag.
Fast zwei Monate nach Bekanntgabe ist der Verkauf von ATV an ProSiebenSat.1 Puls 4 so gut wie in trockenen Tüchern. Nachdem bereits die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) einer Übernahme durch die Mediengruppe unter Auflagen zustimmte, gab auch die österreichische Medienaufsicht KommAustria am Donnerstag grünes Licht.
Die Behörde hat ihre Prüfung der Eigentumsänderung abgeschlossen, laut der der Verkauf des österreichischen Privatsenders den rundfunkrechtlichen Bestimmungen entspricht. So strahle der neue, vergrößerte Medienverbund in keinem Versorgungsgebiet des Landes mehr als ein Drittel der terrestrisch verbreiteten TV-Programme aus. Auch habe ProSiebenSat.1 Puls 4 ein glaubhaftes Konzept vorgelegt, mit denen nicht nur die Auflagen sondern auch die wirtschaftlichen Probleme von ATV finanziell aufgefangen werden können.
ATV war der erste in Österreich gestartete Privatsender und hatte seit Jahren mit massiven finanziellen Problemen zu kämpfen, weshalb Eigentümer Herbert G. Kloiber den Sender schon länger verkaufen wollte. Anfang Februar stimmte ProSiebenSat.1 Puls 4 dem Deal zu, trotz weiterer Interessenten. Die BWB hatte allerdings zahlreiche Auflagen vorgegeben, so soll ATV als österreichischer Sender mit eigener Programmfarbe, eigenen Produktionen und eigener unabhängiger Informationsredaktion bestehen bleiben. [buhl]
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