Medienhüter: Bei „DSDS“ und „Big Brother“ wird zu viel provoziert

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Provokationen in Form bewusster Grenzüberschreitungen und gebrochener gesellschaftlicher Tabus gehören bei TV-Formaten wie der RTL-Casting-Show „Deutschland sucht den Superstar“ zur Tagesordnung.

Das geht aus der am Mittwoch in Auszügen vorgestellten Studie „Skandalisierung im Fernsehen“ der nordrhein-westfälischen Landesanstalt für Medien (LfM) hervor. Auch beim RTL-Coaching-Format „Super Nanny“, der Sat-1-Sendung „Gnadenlos gerecht – Sozialfahnder ermitteln“ oder „U20 – Deutschland, deine Teenies“ (Pro Sieben) würden Provokationen sehr häufig eingesetzt.

Ein Muster der Grenzverletzung sei die Sexualisierung, die z. B. bei „Big Brother“ verstärkt zum Einsatz komme. So sei die Inszenierung der zehnten Staffel im Jahr 2010 im Vergleich zur ersten Staffel 2000 in den Darstellungen von Nacktheit und Sexualität zugespitzt worden. Auch die Behauptung eines Tabubruchs bereits im Vorfeld der Ausstrahlung werde gezielt eingesetzt, um Medienberichterstattung hervorzurufen und damit wiederum öffentliche Aufmerksamkeit herzustellen.

Es gebe aber auch Formate, bei denen die Anzahl der Provokationen gesunken sei. Von einer generellen Steigerung der Skandalisierung im Reality-TV könne demnach nicht gesprochen werden, bezogen auf einzelne Formate jedoch schon, so die Medienhüter. Dabei würden Grenzverletzungen gezielt als Strategie eingesetzt, um öffentliche Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Der Studie liegt eine umfassende repräsentative Untersuchung von 418 Reality-TV-Formaten zugrunde, die zwischen 2000 und 2009 auf 29 privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern erstausgestrahlt wurden. Sie umfasst zudem qualitative Fallstudien, Gruppendiskussionen mit Jugendlichen sowie Experteninterviews. Autoren sind Wissenschaftler vom Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin und von House of Research Berlin.

Die Ergebnisse der Studie wurden im Rahmen eines Round-Table-Gesprächs am 23. März in der LfM vorgestellt. Vertreter der LfM, die Autoren der Studie, Produzenten und Programmveranstalter diskutierten die Ergebnisse der Studie, aufsichtsrechtliche Fragen, die Rolle der werbetreibenden Industrie sowie die Möglichkeiten, medienpädagogisch tätig zu werden. [ar]

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3 Kommentare im Forum
  1. AW: Medienhüter: Bei "DSDS" und "Big Brother" wird zu viel provoziert Was haben die geschaut?? Big Brother 10 sicher nicht. Die erste Staffel in der es keinen Sex gab. Und Nacktheit?? Weil ein Mann immer mit freien Oberkörper durchs Haus gelaufen ist?? Die spinnen die Römer.
  2. AW: Medienhüter: Bei "DSDS" und "Big Brother" wird zu viel provoziert Das zu weilen Politiker an diversen psychischen Störungen leiden,ist ja allgemein bekannt,- nun hat 's also auch noch die Medienhüter erfasst,traurig traurig ! ! !
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