Der Medienexperte Hans-Peter Siebenhaar plädiert in seinem Neuen Buch für ein öffentlich-rechtliches Fernsehen auf freiwilliger Basis. Die ab 2013 geltende neue Wohnungsabgabe kritisiert er scharf und wirft der Politik vor, damit ein schwer krankes System bis zum „Sankt-Nimmerleinstag“ zu finanzieren.
Am Freitag (17. November 2012) erscheint das Buch „Die Nimmersatten – Die Wahrheit über das System ARD und ZDF“ des Medienexperten Hans-Peter Siebenhaar. Darin kritisiert der „Handelsblatt“-Redakteur das Modell des gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Gegenüber der aktuellen Ausgabe des Wochenmagazins „Focus“ konkretisierte Siebenhaar seine Kritik. So benötige das System des öffentlich-rechtlichen Rundfunks dringend weitgehende Reformen. Das Ziel müsse sein: „Besseres Fernsehen für weniger Geld.“
Die neue Wohnungsabgabe, die ab Januar 2013 gilt, stelle für Siebenhaar nicht die gewünschte Reform dar. Diese sei der Ergebnis einer schädlichen Symbiose von Politik und Sendern. So hätten die Landesparlamente die Zwangsabgabe durchgepeitscht ohne diese groß in Frage zu stellen. Das schwerkranke System werde so bis zum „Sankt-Nimmerleinstag opulent finanziert“, so der Medienexperte.
Siebenhaar plädiert im „Focus“ deshalb für ein öffentlich-rechtliches Bezahlmodell auf freiwilliger Basis und nennt als Vergleiche evangelische und katholische Kirche. So solle der Bürger selbst entscheiden können, ob er Teil des öffentlich-rechtlichen Systems bleiben wolle. In Zukunft, so Siebenhaar, brauche das Fernsehen weniger und nicht mehr öffentlich-rechtliche Kanäle. So plädiert der Redakteur etwa für eine Verschmelzung von ARD und ZDF zu einem bundesweiten Hauptprogramm und den jeweiligen regionalen Sendern. [ps]
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