An der Seriosität der Pläne des zypriotischen Medienkonzerns Celesat Multistream Vision (CMV) für eine sechste landesweite Satellitenplattform in Polen sind wenige Tage nach Bekanntwerden massive Zweifel laut geworden.
Der „Satkurier“ hatte in seiner aktuellen Ausgabe bereits in der vergangenen Woche angemerkt, dass für das ehrgeizige Projekt mit acht eigenproduzierten HD-Kanälen bislang weder eine Lizenzanmeldung bei den polnischen Behörden vorliege noch eine Entscheidung gefallen sei, über welchen Satelliten das Angebot verbreitet werden soll. Allerdings würden die Planungen seitens CMV bereits seit rund einem Jahr vorangetrieben und es seien bereits Lizenzabkommen mit zahlreichen Programmanbietern unter Dach und Fach (DF berichtete).
Zu Beginn dieser Woche ruderte das Blatt zurück und ließ verlauten, dass Celesat Multistream Vision (CMV) weder in Polen noch in Zypern in das Firmenregister eingetragen sei. Außerdem seien die in Pressemitteilungen zitierten Manager weder im polnischen noch im zypriotischen Medienmarkt bislang in Erscheinung getreten. Das lasse zumindest Zweifel an der Seriosität der Pläne aufkommen. Auch der Redaktion der DIGITAL FERNSEHEN war es bislang nicht gelungen, einen Ansprechpartner bei CMV ausfindig zu machen.
Der polnische Pay-TV-Markt gilt unter Branchenbeobachtern bereits als weitgehend gesättigt. Mit Cyfra+, Cyfrowy Polsat, N, TNK und TP buhlen bereits fünf Anbieter um Kundschaft. Mehr als fünf Millionen Polen haben Bezahlangebote abonniert. Der Branchendienst „Broadband TV News“ (Montag) will unterdessen erfahren haben, dassmit der Deutschen Telekom, die bereits an Satellitenplattformen in Ungarn, der Slowakei und Rumänien beteiligt ist, Pläne für einen Markteintritt in Polen verfolgt. [ar]
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