Die britische Medienaufsicht wird laut Medienberichten in die acht Milliarden Pfund (9,3 Millionen Euro) schweren Übernahmpläne des Pay-TV-Platzhirschen BSkyB durch das Medienimperium News Corp. von Rupert Murdoch eingeschaltet.
Medienminister Jeremy Hunt kündigte am Dienstag die zeitnahe Vorstellung eines Prüfberichts der Regulierungsbehörde Ofcom an, der ihm am 31. Dezember vorgelegt worden war. Obwohl die Inhalte des Berichts als vertraulich gelten, berichteten britische Medien übereinstimmend, dass die Ofcom empfehle, die Competition Commission als landesweite Wettbewerbsbehörde in die geplante Komplettübernahme einzuschalten.
Aktuell hält News Corp. 39 Prozent der Anteile am Betreiber der Satellitenplattform Sky Digital mit knapp zehn Millionen Abonnenten. Die Frage, ob eine Aufstockung auf 100 Prozent die Medienpluralität im Königreich behindere, soll im Mittelpunkt der Erwägungen stehen. Politisch ist die Entscheidung ein heißes Eisen, weil Hunt als News-Corp-freundlich gilt, während Wirtschaftsminister Vince Cable in Medien öffentlich Kritik an der Übernahme geäußert hatte (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Laut einem Bericht des US-Branchendienstes „Variety“ (Dienstag) könnte Murdoch sich von seinen verlustreichen Zeitungen „Times“ und „Sunday Times“ trennen, um Bedenken der britischen Medienhüter aus dem Weg zu räumen. Die EU-Kommission hatte im Dezember erklärt, sie hege keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken gegen den Deal (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com