Der Nachrichtensender N24 will Medienberichten zufolge Klage gegen die rheinland-pfälzischen Medienhüter (LMK) einreichen. Die Landesmedienanstalt hatte die Bewerbung des Nachrichtenkanals für Drittsendeseiten bei Sat.1 für unzulässig erklärt, da der Sender den Kanal bereits mit Nachrichten beliefert.
Wie die „Süddeutschen Zeitung“ am Wochenende berichtete, werde der Nachrichtensender Anfang der kommenden Woche Klage gegen die LMK vor dem zuständigen Verwaltungsgericht in Neustadt an der Weinstraße einreichen. Für Sendergeschäftsführer Torsten Rossmann „ist das ganze Verfahren eine billige Trickserei“. N24 habe nie eine echte Chance bekommen. „Die LMK ist selbst Partei“, erklärte der Chef des Nachrichtensenders gegenüber der Zeitung.
Die LMK hatte im Oktober die Bewerbung des Nachrichtensenders abgelehnt, mit der Begründung, N24 Media sei aufgrund der bereits bestehenden Zusammenarbeit nicht unabhängig. Rossmann hatte bereits damals angekündigt, rechtliche Schritte zu prüfen, denn laut einer Bescheinigung der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) sei N24 trotz der Programmzulieferungen unabhängig.
Der N24-Geschäftsführer behaupte gegenüber der Zeitung, der im September verstorbene LMK-Direktor Manfred Helmes habe ihm beieinem persönlichen Treffen schon im Juni zu verstehen gegeben, es sollealles beim Alten bleiben.
Im Moment beliefern DCTP und News and Pictures Sat.1 mit Inhalten. DieSendeplätze sind neuausgeschrieben worden, woraufhin sich sechsInteressenten beworben hätten. Rossmann wirft der rheinland-pfälzischen Landeszentrale für Medien und Kommunikation(LMK) vor, schon vor der Ausschreibung der Sendeplätze, das Ziel zuverfolgen, an der derzeitigen Situation nichts zu ändern. EinLMK-Sprecher bestritt die Anschuldigungen.
Da Sat.1 und RTL derzeit die marktstärksten Programme des privaten Fernsehens sind und somit einen hohen meinunsgbildenden Einfluss haben, sind die beiden Sender verpflichtet, Drittsendezeiten zu vergeben. Diese sind bei den Programmveranstaltern beliebt, da sie ihre Sendungen unabhängig von der Quote unterbringen können. Mit den Sendezeiten sollen die Programmanbieter einen Beitrag zur Vielfalt in den Bereichen Kultur, Bildung und Information leisten. [js]
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