Durch einen Zusammenschluss von Leonine Studios und Mediawan soll eines der führenden unabhängigen Studios in Europa entstehen, teilten die Unternehmen mit.
Mediawan und Leonine Studios haben die Unterzeichnung einer Vereinbarung über den Zusammenschluss ihrer Unternehmen verkündet. Die Transaktion erfolge im Wege einer Aktientransaktion, bei der auch die übrigen Gesellschaftsanteile an Leonine in Mediawan eingebracht werden, heißt es in der Mitteilung. Selbsterklärtes Ziel: eine noch engere Zusammenarbeit. Mediawan soll dabei als führendes Studio mit einer globalen Präsenz in 13 Ländern, 85 Labels, einem Programmkatalog von rund 30.000 Stunden an Inhalten und einem Umsatz von über einer Milliarde Euro etabliert werden. Leonine besitzt in seinem Lizenzkatalog von über 4000 Titeln unter anderem die Rechte an den Oscar-Gewinnern „Everything, Everywhere All At Once“, „The Zone of Interest“ oder auch der „John Wick“-Reihe mit Keanu Reeves.
Bereits 2020 erwarb Mediawan einen Anteil von etwa 25 Prozent an Leonine als Grundstein für die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen, rekapituliert das Unternehmen. Nun sichert sich der Konzern die übrigen Anteile an Leonine.
Mediawan und Leonine streben führendes paneuropäisches Studio an
Die Produktionsmarken von Leonine sollen mit der Transaktion Teil von Mediawans internationalem Netzwerk an Produzenten werden, koordiniert von Elizabeth d’Arvieu. Mediawans Talentpool will sich so im Bereich der Produktion von Scripted Content vergrößeren, kann man der Ankündigung entnehmen. Zudem soll Mediawan durch den Zusammenschluss mit Leonine ihre Aktivitäten über verschiedene Regionen, Kunden und Geschäftsbereiche diversifizieren.
Der Zusammenschluss von Mediawan und Leonine folgt der Strategie, ein paneuropäisches Studio mit wachsender globaler Präsenz zu schaffen, erklärt das Unternehmen. Dessen Ziel soll es laut Leonine sein, Kreativtalente anzuziehen und mit erstklassigen Inhalten zu begeistern. Mediawan ist Produzent von Inhalten wie „Miraculous – Geschichten von Ladybug und Cat Noir“, der Netflix-Serie „3 Body Problem“ oder auch dem Biopic „Bob Marley: One Love“, das derzeit in den deutschen Kinos zu sehen ist.
Leonine-Gründer weiterhin als Leiter dabei
Erst vergangene Woche hatten Leonine und RTL einen neuen Deal verkündet (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). RTL soll dadurch die Free-TV- und Streaming-Rechte an neuen Kinofilmen von Leonine Studios und Wiedemann & Berg erhalten. Dazu gehört etwa die kommende deutsche Komödie „Alter weißer Mann“ von Regisseur Simon Verhoeven, zu dessen Besetzung unter anderem Jan Josef Liefers und Nadja Uhl gehören.
Fred Kogel, Gründer von Leonine, gemeinsam mit seinem Management-Team, soll künftig weiterhin die Geschäfte von Leonine im deutschsprachigen Raum mit dem bestehenden Management-Team führen und gleichzeitig in das Exekutivkomittee von Mediawan eintreten. Kogel wird in der Pressemitteilung zitiert und spricht dabei vom Zusammenschluss zu einem „paneuropäischen Powerhouse“.
Mediawan wird von den Mitgründern Pierre-Antoine Capton, Xavier Niel und Matthieu Pigasse kontrolliert und von dem Investor KKR und anderen langfristigen Partnern finanziell unterstützt, heißt es in der Mitteilung. Eine kartellrechtliche Freigabe der Fusion durch die Behörden in Deutschland und Österreich sowie weiteren regulatorischen Verfahren soll derzeit noch ausstehen.