Im Machtkampf mit dem Media-Markt-Gründer Erich Kellerhals muss Metro-Chef Eckhard Cordes eine erste Niederlage hinnehmen. Das Oberlandesgericht München hielt es anders als Cordes nicht für nötig, seinen Disput mit Kellerhals von einem Schiedsgericht beurteilen zu lassen.
Nun kann der 71-jährige Gründer der Elektromarkt-Kette seinen Konflikt – wie gewünscht – am 19. Juli vor dem Landgericht Ingolstadt austragen, berichtete das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ (Montagsausgabe). Hintergrund der Auseinandersetzung: Längst beherrscht die Metro die Media-Saturn-Holding, an der Kellerhals zusammen mit Partnern nur noch 24,59 Prozent hält. Doch der pocht auf alte Verträge, die ihm angeblich weiterhin große Mitspracherechte einräumen.
Cordes will diese Rechte beschneiden. Kellerhals sieht dadurch sein „Lebenswerk bedroht“ (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Das Oberlandesgericht urteilte, die Metro dürfe nicht „nach Belieben“ ein Gericht bestimmen, von dem sie glaube, „eine ihr unliebsame Entscheidung vermeiden zu können“. Cordes spekulierte, dass ihm ein Schiedsgericht gewogener sei.
Der offene Machtkampf hatte sich an einem Beirat entzündet, den die Metro AG ins Leben rufen will. Kellerhals hat Klage beim Landgericht Ingolstadt eingereicht, dem Sitz der Media-Saturn-Holding. Er warf der Metro schon mehrfach vor, die Sperrminorität im Gesellschafterausschuss der Holding aushebeln zu wollen. Dort müssen alle Entscheidungen mit einer Mehrheit von 80 Prozent fallen. Kellerhals kann so gemeinsam mit Media-Markt-Mitbegründer Leopold Stiefel faktisch Entscheidungen verhindern. [ar]
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