Die Bundesnetzagentur (BNetzA) bereitet die Vergabe mehrerer Frequenzblöcke vor, darunter auch die Vergabe des 700-MHz-Bands, das bislang der Rundfunk für DVB-T nutzt. In Zukunft soll es den Mobilfunkern zufallen, ähnlich wie die Frequenzen im Rahmen der Digitalen Dividende 1. Laut DVB-T-Netzbetreiber Media Broadcast existiert jedoch keine Digitale Dividende 2.
Die BNetzA hat bereits vier Szenarien zur zukünftigen Nutzung der betroffenen Frequenzblöcke zur Konsultation vorgelegt. Darunter wird auch die Versteigerung des 700-MHz-Bands vorgeschlagen. Insbesondere der zeitliche Rahmen stößt jedoch beim Rundfunk auf Kritik.
Die Befürchtung: Die BNetzA riskiert mit ihren Plänen die Zukunft der Terrestrik. Derzeit wird an der Einführung des nächsten Übertragungsstandards DVB-T2 gearbeitet. Dafür werden auch die Frequenzen des 700-MHz-Bands benötigt. Sollten in Zukunft auch hochauflösende TV-Programme terrestrisch verbreitet werden, würden die dafür nötigen Frequenzressourcen die Einsparungen wieder aufheben, die durch den effizienteren DVB-T2-Standard erreicht würden. „Es gibt keine Dividende 2“, erklärt daher Holger Meinzer, Leiter der Business Unit TV bei Media Broadcast.
Hinzu kommt, dass man nicht von einem Tag auf den anderen DVB-T ab- und DVB-T2 aufschalten kann. Da für den neuen Übertragungsstandard neue Endgeräte notwendig sind, muss die Ab- und Aufschaltung zeitlich ineinander übergehen. Für diese Zeit, den sogenannten Simulcast, werden nach Ansicht Meinzers auch die Frequenzen im 700-MHz-Band benötigt.
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