Eine Task-Force soll es nun richten und noch mehr Straftaten beim MDR aufdecken. Zahlreiche Missstände der Rundfunkanstalt deckte jetzt ein Bericht auf, den eine eingesetzten Prüfkommission verfasst hat.
Die Reihe von Betrugs- und Korruptionsfällen, die den MDR seit Monaten beuteln, wurden durch mangelnde Kontrollen begünstigt. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Sender selbst eingesetzte Prüfkommission, deren Bericht „Welt Online“ vorliegt. Wie das Online-Magazin am Sonntag mitteilte, listen die Prüfer darin Versäumnisse und Pannen auf und empfehlen den Einsatz einer Task-Force, die weitere Straftaten aufklären soll.
Aus dem Bericht gehe hervor, dass Verträge unter anderem erst nachträglich geschlossen und nicht unterschrieben wurden. Außerdem sollen Rechnungen vom MDR bezahlt worden sein ohne Vertrag beziehungsweise Auftrag.
Nach Meinung der Prüfer hat der MDR zudem Geld verschenkt, indem er vereinbarte Rabatte auf Rechnungen nicht in Anspruch genommen hat. „Für problematisch halten die Prüfer auch, dass der MDR Wertpapiere in Höhe von 390 Millionen Euro hält – in Form von Aktien oder Anleihen“, so das Online-Magazin. Das seien mehr als 40 Prozent der Bilanzsumme. Laut Bericht sei bislang nicht überprüft worden, wie riskant diese Papiere seien.
Die Prüfer kämen außerdem zu dem Ergebnis, dass die jahrelange Praxis im Sender geeignet sei, „strafbare Handlungen und Regelverstöße“ zu ermöglichen. Damit sollen die finanzielle Unregelmäßigkeiten beim MDR also nicht die Ausnahme, sondern Teil eines fehlerhaften Systems sein. Der Untersuchungsbericht soll am heutigen Montag dem MDR-Verwaltungsrat vorgelegt werden. [su]
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