Im Juni konnte sich die ARD bei dem Milliarden-Poker um die Bundesliga erneut begehrte Rechtepakete sichern, nun müssen die einzelnen Anstalten des Senderverbundes zum Vertragsabschluss allerdings noch ihre Zustimmung erteilen.
Bei der Vergabe der Bundesliga-Rechte Anfang Juni musste die ARD mächtig um die „Sportschau“ bangen, am Ende gelang es der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt jedoch, sich gegen RTL durchzusetzen und die dafür notwendigen Highlight-Rechte zu sichern. Auch die Spiele vom Sonntag darf die ARD zeigen. Mit dem Ergebnis ist jedoch auch ein Wermutstropfen verbunden, denn auf der einen Seite ist das Rechte-Paket deutlich geschrumpft und umfasst weniger Inhalte, auf der anderen Seite muss die ARD dafür deutlich tiefer in die Tasche greifen. Wie viel genau, darüber schweigt sich die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt aus.
Eine Tatsache, der sich auch der Senderverbund bewusst ist. Nun sind die Rechte zwar gesichert, doch die einzelnen Anstalten des ARD-Verbundes müssen den Verträgen nun noch zustimmen. Abgenickt wurde der Vertragsabschluss zwischen der ARD und der Deutschen Fußball-Liga (DFL) am Montag vom MDR-Rundfunkrat auf seiner jüngsten Sitzung. Rundfunkratsvorsitzender Steffen Flath nannte den Vertragsabschluss ein „gutes Ergebnis für Millionen Fußballbegeisterte und die ‚Sportschau‘ im Ersten, aber auch ein weniger gutes Ergebnis für die ARD, weil das Rechtepaket kleiner und teurer geworden ist“. So bemängelte Flath, dass die Live-Spiele zum Saison- und Rückrundenauftakt, das Spiel vom 17. Spieltag, der Supercup sowie die Relegationsspiele zwischen zweiter und dritter Liga nicht mehr in dem TV-Rechtepaket enthalten sind.
Mehr Möglichkeiten kann die ARD allerdings im Radio bei der Bundesliga-Übertragung ab der Spielzeit 2017/18 nutzen. Dann wird es die Syndizierung der Livestreams im Internet auf bis zu 20 Plattformen geben, auch erweiterte Möglichkeiten im Bereich „Visual Radio kommen nue hinzu. „Damit sind die Möglichkeiten unserer Hörfunkberichterstattung über die Fußball-Bundesliga noch einmal deutlich besser auf das Nutzungsverhalten der Radiohörerinnen und -hörer im Internetzeitalter ausgerichtet“, erklärte ARD-Vorsitzende und MDR-Intendantin Karola Wille am Montag. [kw]
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