Nachdem der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) im vergangenen Jahr hauptsächlich durch Skandale auf sich aufmerksam gemacht hat, bemüht sich die Landesrundfunkanstalt nun um ein besseres Image. „Professionalität, Leidenschaft und Glaubwürdigkeit“, kündigte Intendantin Karola Wille in einem Interview als angestrebte Charakteristika an.
Der Skandal um den ehemaligen MDR-Unterhaltungschef Udo Foht hat dem MDR zweifelsohne geschadet. Das weiss auch Karola Wille. Dennoch ist sie davon überzeugt, „dass wir besser sind als unser Ruf“, gestand die MDR-Intendantin nun in einem Interview mit dem Medienmagazin „Journalist“. Eine Neupositionierung soll der angeschlagen Rundfunkanstalt zu neuem Glanz verhelfen: „Wir analysieren, wen wir erreichen wollen, wo wir hinwollen.“, erklärte Wille. Bis zum kommenden Frühjahr wolle man die Diskussionen beenden und eine neue Angebotsstrategie für das gesamte Haus entwerfen.
Erste Schritte, um sein Profil schärfer und für die Zuschauer attraktiver zu gestalten, macht der MDR bereits jetzt. So habe man beispielsweise die 18-Uhr-Nachrichten auf 20 Minuten Sendezeit ausgedehnt und reginalen Themen mehr Platz eingeräumt. „Wir versuchen, das Programm insgesamt etwas moderner auszurichten“, bekundete Wille gegenüber dem Magazin und nannte als primäre Zielgruppe die Zuschauer zwischen 40 und 50 Jahren.
Auch im Unterhaltungssegment traut die Intendantin dem MDR mehr zu. Diese sei vor allem wichtig, um die jüngeren Zuschauer für das Programm der Landesrundfunkanstalt gewinnen zu können. „Dazu brauchen Sie intelligente Formate, dazu brauchen Sie Qualität.“, erklärte Wille. Entscheidend seien zudem „gute Leute auf dem Schirm, markante Typen“. Diese Typen gelte es nun zu finden und entsprechend qualitativ hochwertige Formate zu entwickeln. [fm]
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