
Leipzig – Mehrere hundert Mitarbeiter des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) sind am Freitagvormittag für zwei Stunden in einen Warnstreik getreten.
Nach Gewerkschaftsangaben wollen sie mit dem Ausstand ein besseres Angebot der Geschäftsleitung in den derzeitigen Tarifverhandlungen erzwingen.
Nach Angaben des Deutschen Journalistenverbandes wurden die Zentrale des MDR in Leipzig, die Landesfunkhäuser in Dresden, Erfurt und Magdeburg sowie die Hörfunkzentrale Halle/Saale bestreikt. Auf den Frequenzen von MDR Info wurde ab 9.03 Uhr für eine Stunde das Programm B5 Aktuell vom Bayerischen Rundfunk gesendet, da sich über 70 Mitarbeiter der MDR-Hörfunk-Zentralprogramme in Halle an dem Ausstand für eine leistungsgerechte Bezahlung der Festangestellen Redakteure und der freien Journalistinnen und Journalisten beteiligten. Am Sitz des MDR in Leipzig nahmen über 400 MDR-Beschäftigte an dem Warnstreik teil.
Der Verdi-Verhandlungsführer Michael Kopp sprach von einer „Unterbezahlung“ der MDR-Mitarbeiter im ARD-Vergleich. Diese Lücke mache bei den Festangestellten je nach Vergütungsgruppe ein Minus von monatlich 230 bis 480 Euro aus. Die vom MDR bislang angebotenen zwei Prozent ab April 2009 und weiteren zwei Prozent ab Oktober 2010 bei einer Gesamtlaufzeit von 36 Monaten nannte Kopp deshalb völlig unzureichend.
Für die freien Mitarbeiter des MDR hätten die Arbeitgeber entweder gar keine Erhöhung vorgesehen oder eine viel zu niedrige, hieß es weiter. Feste Freie würden dem Angebot zufolge im Durchschnitt 20,83 Euro monatlich mehr erhalten.
Der Deutsche Journalisten-Verband und Verdi fordern nach eigenen Angaben beim MDR eine Gehalts- und Honorarerhöhung von acht Prozent bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten. (ddp/eb)[cg]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com