Der MDR verteidigt seine Intendantin: Die Rundfunkanstalt wies Vorwürfe zurück, nach denen Karola Wille auf Druck der SPD einen kritischen Beitrag über die Partei aus der Mediathek entfernen ließ. Gewusst habe sie allerdings davon.
Nachdem MDR-Intendantin Karola Wille am Wochenende wegen des Entfernens eines SPD-kritischen Beitrags aus der Mediathek in die Kritik geraten war, bezieht die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt nun Stellung. Wie ein Sprecher des MDR am Sonntag erklärte, habe nicht Wille die Entscheidung getroffen, den Bericht des Magazins „exakt“ aus der Mediathek des Senders zu entfernen. Demzufolge habe sie auch nicht in die politische Berichterstattung des MDR eingegriffen.
Der Beitrag, der Ende Juli im Programm des MDR zu sehen war, thematisierte die Unterwanderung der Leipziger SPD durch eine Gruppe mutmaßlicher Islamisten. Beschwerden von Seiten der Partei habe es nach Ausstrahlung des Beitrags tatsächlich gegeben, bestätigte der Sprecher. Die juristische Direktion des Senders habe den Beitrag dann auch geprüft und für unbedenklich eingestuft. Auch Wille verteidigte in einem Schreiben an die SPD die einwandfreie Arbeit ihrer Redakteure.
Dennoch entschied sich der MDR dafür, den Beitrag zu entfernen. Die Begründung: Man wolle einer weiteren Eskalation entgegenwirken. Das sich Wille dem Druck der Politik gebeugt habe, wies der MDR dabei vehement zurück. Es sei ja ohnehin keine Entscheidung der Intendantin gewesen. Sie habe allerdings davon gewusst. [fm]
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