Der MDR hat das Geheimnis um die Identität der drei Kandidaten gelüftet, die sich am 5. September als Nachfolger von Intendant Udo Reiter bei der Dreiländer-Anstalt vorstellen. Zwei männliche und eine weibliche Bewerberin buhlen um das Amt.
Wenig überraschend tauchen die juristische MDR-Direktorin und Reiter-Stellvertreterin Karola Wille und der zuvor bereits als Favorit gehandelte Bernd Hilder, Chefredakteur der „Leipziger Volkszeitung“, auf dem Kandidatenzettel auf (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Außerdem will sich laut einem Bericht des Berliner „Tagesspiegel“ (Freitagsausgabe) der stellvertretende WDR-Fernsehdirektor Helfried Spitra an die Spitze der ARD-Anstalt setzen.
Wille gilt aufgrund ihrer Präsenz als Leiterin des ARD-Arbeitskreises „Digitale Zukunft“ als Favoritin, wird aber aufgrund ihrer Rolle im aktuellen MDR-Skandal und einer Promotion, in der sie die Vorzüge der sozialistischen DDR anpreist, kritisch geehen. Hilder gilt, nicht zuletzt aufgrund guter Kontakte in die konservative Landespolitik und Wirtschaft, die Rückendeckung der sächsischen Staatskanzlei als sicher, dafür mangelt es dem langjährigen MDR-Hörfunkkorrespondenten an Erfahrung im TV- und Internetbereich.
Als „Dark Horse“ wird Helfried Spitra gehandelt, der nach der Jahrtausendwende bereits als MDR-Kulturchef im Amt war, ehe ihn WDR-Intendant Fritz Pleitgen nach Köln holte, wo er seit 2008 die Hauptabteilung Zentrale Aufgaben Fernsehen betreute. Auch als NDR-Fernsehdirektor war Spitra bereits im Gespräch.
Im Anschluss an ihre Sitzung am 5. September wollen sich die Verwaltungsräte auf einen einzigen Kandidaten für die Wahl am 26. September verständigen. In dem zweistufigen Verfahren ist sowohl im Verwaltungs- als auch im Rundfunkrat eine Zwei-Drittel-Mehrheit nötig. Der 67-jährige MDR-Intendant Udo Reiter hatte Ende Mai nach einer 20-jährigen Amtszeit seinen vorzeitigen Abschied von der Senderspitze angekündigt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]
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