Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) steht nach Meinung des Noch-Intendants Udo Reiter vor empfindlichen Einsparungen. Die Entscheidungen über Kürzungen überlässt er jedoch seinem Nachfolger.
Der in Chemnitz erscheinenden „Freien Presse“ sagte Reiter am Samstag, die Reserven seien aufgebraucht, „wir werden auch heilige Kühe schlachten müssen“. Überall ein bischen zu sparen, helfe nicht weiter. Worauf der MDR künftig genau verzichtet, müsse aber sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin entscheiden. Wer das sein wird, ist derzeit noch offen. Reiter will noch in diesem Jahr in den Ruhestand gehen.
Der dienstälteste ARD-Intendant mahnte ein Neuordnung der Finanzbeziehungen innerhalb der ARD an. Der „so genannte Finanzausgleich“ zwischen den öffentlich-rechtlichen Anstalten sei reformbedürftig. „Meiner Meinung nach sollte jede Anstalt einen von der Einwohnerzahl unabhängigen Sockelbetrag erhalten. Denn wir zahlen doch zum Beispiel für Film- oder Hörfunkproduktionen nicht weniger, nur weil wir weniger Einwohner haben. Aber das sieht nicht jeder so“, sagte Reiter. Bislang sind die Geldzuweisungen innerhalb der ARD-Anstalten von der Anzahl der Gebührenzahler im jeweiligen Sendebereich abhängig.
Für den Hörfunk kündigte er für die nächste Zeit eine Änderung des Programmangebotes an. Es bestehe ein Defizit an einem informativen Unterhaltungsprogramm. Mit der Neustrukturierung von Jump und Sputnik werde sich da etwas tun, so Reiter. Vor wenigen Monaten hatten sowohl der langjährige Jump- als auch der Sputnik-Programmchef den Sender verlassen. Gerade beim Jugendradio Sputnik wurde in den letzten Monaten in Sachen Information jedoch ein Schritt zurück gemacht. [fp]
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