Wolf-Dieter Jacobi, der Fernsehchef des MDR, mahnt beim ARD-Vorabend zu einer „Doppelstrategie“ aus Geduld und Entschlossenheit. Gute Serienformate würden Zeit brauchen, um sich zu entwickeln. Das Ende für Waldemar Hartmann in der ARD bedauert der 46-Jährige.
Der Vorabend ist seit längerem das große Sorgenkind der ARD. Zuletzt war sogar Thomas Gottschalk mit seinem Talk-Format „Gottschalt Live“ grandios gefloppt. Für Wolf-Dieter Jacobi, Fernsehchef des MDR, jedoch kein Grund zur Panik. Gegenüber der „Thüringer Allgemeinen“ mahnte der 46-Jährige am Freitag (21. September 2012) zur Geduld. Mit „Brisant“ würde der MDR seit Jahren das erfolgreichste Format für den ARD-Vorabend produzieren. Die „Einflugschneise“ für weitere erfolgreiche Formate sei damit vorhanden und man müsse jetzt mit Entschlosenheit und Geduld weitere Erfolgsformate bis 20.00 Uhr auf den Sendeplätzen platzieren.
Dabei verwies Jacobi auf das ebenfalls vom MDR produzierte Erfolgsformat „In aller Freundschaft“, dass auch nicht von Anfang an auf dem jetzigen Niveau erfolgreich gewesen sei. „Wir brauchen einen langen Atem, gerade bei Serien mit viel Entwicklungspotenzial.“, zitierte die „Thüringer Allgemeine“ den Fernsehchef. Im Falle der gescheiterten Vorabend-Show „Gottschalk Live“ sei jedoch nicht entschlossen genug gehandelt worden, als ein negative Entwicklung absehbar war, so Jacobi. Dabei sieht er in der „Doppelstrategie“ aus Geduld einerseits und Entschlossenheit andererseits keineswegs einen Widerspruch.
Das Aus für Waldemar Hartmann bedauert Jacobi nach eigenem Bekunden sehr und machte gegenüber der „Thüringer Allgemeinen“ noch einmal klar, dass von Seiten der ARD durchaus die Bereitschaft bestanden hätte, die Zusammenarbeit fortzusetzen, Hartmann aber seinerseits nicht mit einem Einjahresvertrag einverstanden gewesen sei. Die Federführung des MDR bei der ARD-Box-Berichterstattung sei jedoch laut Jacobi durch das Ausscheiden des 65-Jährigen nicht in Gefahr. [ps]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com