Der MDR sieht in der Entlassung eines weiteren leitenden Mitarbeiters keinen neuen Skandal. Der Fall sei nicht vergleichbar mit den Affären um den Kinderkanal Kika und den früheren TV-Unterhaltungschef Udo Foht.
Wie Intendantin Karola Wille dem Leipziger Radiosender Mephisto 97,6 sagte, handle es sich „nicht um einen solchen Skandal, wie wir ihn im letzten Jahr hatten“. Sie wies damit entsprechende anderslautende Medienberichte zurück. Dem jetzt entlassenen Mitarbeiter aus Sachsen-Anhalt wird vorgeworfen, gegen dienstliche Vorschriften verstoßen zu haben. Er soll Nebentätigkeiten und Beteiligungen an Unternehmen, die mit dem MDR zusammenarbeiten, verschwiegen haben. Strafrechtliche Bedeutung habe der Fall nicht, hieß es.
Die Affären hatten den MDR im vergangenen Jahr schwer gebeutelt. In einem der größten Betrugsfälle beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen hatte ein inzwischen verurteilter früherer Herstellungsleiter des Kika mit Hilfe eines Komplizen Millionen an Gebührengeldern in die eigene Tasche gewirtschaftet. Im Fall Foht ging es um Bestechlichkeit und Bestechung, Untreue und Betrug. Der langjährige Unterhaltungschef soll an den MDR-Gremien vorbei Geld zur Finanzierung von TV-Produktionen organisiert haben. [dpa/rh]
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