
Prof. Wolfgang Thaenert, der Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) lobt die vom Vorsitzenden der Bundesärztekammer Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe geäußerte Absicht, mit gezielten Maßnahmen dem Einsatz von Ärzten in TV-Formaten, die Schönheits-OP’s zum Inhalten haben, entgegen zu treten.
Mit der Prüfung durch Ärztekammern, ob bei Schönheitschirurgen, die im Fernsehen auftreten, Verstöße gegen das Berufsrecht vorliegen und der Ankündigung, die Qualifikationen durch Zusatzweiterbildungen im Bereich der plastischen Chirurgie zu erhöhen, ist die deutsche Ärzteschaft auf der Linie der Landesmedienanstalten, die über ihre Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) bereits im Zusammenhang mit einer Big-Brother-Folge und der MTV-Reihe „I want a famous face“ wegen Jugendschutzverstößen aufsichtsrechtlich eingeschritten waren.
Im Rahmen des eDIT/VES-Festivals in Frankfurt am Main veranstaltete die LPR Hessen ihr 21. Hessisches Gesprächsforum Medien unter dem Titel „Simply Live – Alles wird zur Doku“. Diskutiert wurden Faszination und Problempotential der Doku-Soaps und Reality-Shows, von denen öffentlich-rechtliche und private TV-Veranstalter immer mehr präsentieren. Am Rande der Veranstaltung zeigte sich der KJM-Vorsitzende Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring mit Blick auf Schönheits-OP-Sendungen im Fernsehen erfreut darüber, dass die Ärzteschaft mit der Kommission für Jugendmedienschutz und den Landesmedienanstalten an einem Strang ziehe.
Thaenert erinnerte – losgelöst von der medienrechtlichen Problematik – an die gesellschaftliche Verantwortung der Programmveranstalter: „Publizistische Freiheit war von jeher mit publizistischer Verantwortung verbunden. Das Veranstalten von Rundfunk ist ebenso wie die medizinische Hilfeleistung mehr als die Ausübung eines gewöhnlichen Gewerbes.“ [lf]
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