
Unterbergen – Mascom-Chef Heinz Gruber spricht sich dagegen aus, dass Programmveranstalter künftig in Sendungen ein Kopierschutzsignal implementieren, was zur Folge hätte, dass Zuschauer Sendungen nicht mehr aufzeichnen können.
„Die deutschen Zuschauer lassen sich nicht für dumm verkaufen. Die Bevölkerung will auch in der Zukunft Sendungen frei aufzeichnen können“, sagte Heinz Gruber, der Geschäftsführer von Mascom. „Dieser Kopierschutzwahn wird dem Erfolg des digitalen Fernsehens massiv schaden und muss endlich – wie bei der Musikindustrie – ein Ende haben“, führte er weiter aus.
Mascom wehrt sich dagegen, dass das Kopierschutz-Signal, die Broadcast-Flag in der geplanten Norm CI Plus in der aktuellsten Spezifikation nochmals erweitert wurde. Mit diesen technischen Vorkehrungen würden „die Programmveranstalter den Konsumenten vorschreiben, ob und falls ja wie lange bestimmte Sendungen auf der privaten Festplatte gespeichert werden dürfen“.
Als neu gilt der Zusatz, dass Receiver und Digitalfernseher mit CI-Plus-Schnittstelle den Einsatz herkömmlicher, millionenfach verkaufter CI-Module einfach blockieren können. Wenn der TV-Sender dieses „host shunning“ Broadcast-Flag ausstrahlt, soll das Empfangsgerät bisherige CI-Module von Version V1 ignorieren.
Einige Receiver-Hersteller hatten sich gegenüber DIGITALFERNSEHEN bereits dagegen ausgesprochen, die Broadcast-Flag zu implementieren (DIGITALFERNSEHEN berichtete). [ar]
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