
Unterbergen – Der Alphacrypt-Modul-Hersteller Mascom ruft Kartellamt und EU-Kommission auf den Plan, damit diese gegen Marktabschottungen vorgingen.
Nach den Worten von Mascom-Geschäftsführer Heinz Gruber versuchen derzeit einzelne Marktteilnehmer, ihre Bereiche abzuschotten und eigene Normen einzuführen. „Die EU-Richtlinien schreiben zwar bei jedem größeren Digital-Fernseher eine Common-Interface-Schnittstelle vor, doch die Plattformbetreiber und Pay-TV-Veranstalter wollen diese nicht unterstützen“, so Gruber. „Das ist ein klarer Fall für das Bundeskartellamt sowie die EU-Kommission.“
Ein Dorn im Auge ist Mascom insbesondere die Set-Top-Boxen-Politik der großen Kabelnetzbetreiber. Da die künftigen Boxen von Tele Columbus, Kabel BW, Unitymedia oder Kabel Deutschland nicht zueinander kompatibel seien, würde die Kabelkunden gezwungen, die wenigen, von den Netzbetreibern angebotenen Modelle zu akzeptieren.
Den geplanten CI-Plus-Standard bezeichnet Mascom als „vollkommen unausgegoren“, da hinter diesem nur eine Handvoll Firmen stehe. Vielmehr verteuere jedoch der neue Standard digitale Receiver und Fernseher mit integriertem Tuner, da in diesen zusätzliche Hard- und Software zur Absicherung der TV-Inhalte gegen private Kopierversuche integriert werden solle.
Mascom-Geschäftsführer Gruber hatte die Set-Top-Boxen Poltik von Plattformbetreibern und Pay-TV-Sendern bereits Anfang April kritisiert (DIGITALFERNSEHEN berichtete). Diesen gehe es vor allem um die Gewinne aus der Vermietung von Receivern. [fkr]
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