Der neue ARD-Vorsitzende und NDR-Intendant Lutz Marmor möchte trotz anhaltender Kritik an den Talkshows im Ersten deren Anzahl nicht reduzieren. Im Grunde wenig verwunderlich: Immerhin steuert der NDR gleich drei Talk-Formate bei.
Die Kritik an den ARD-Talkshow hält bereits seit Monaten an: Immer wieder beschäftigen sich die fünf Talkmaster mit den gleichen Themen und oftmals auch den gleichen Gästen. Dabei kam die Frage auf, ob der öffentlich-rechtliche Sender wirklich fünf Talk-Formate in seinem Programm brauche. Wenn es nach dem neuen ARD-Vorsitzenden Lutz Marmor geht, der als NDR-Intendant zum Jahreswechsel WDRChefin Monika Piel abgelöst hat, würde sich am aktuellen Zustand nichts ändern: „Ich würde mit fünf Talkshows weitermachen“, sagte er gegenüber den „Spiegel“ (Montagsausgabe).
Es seien nicht mehr stets die gleichen Gäste, sondern vor allem auch mehr Frauen in den Sendungen, versuchte der ARD-Vorsitzende die Kritiker zu beruhigen. Zudem gehöre er zu denen, die aus Talkshows Erkenntnisse ziehen. „Und wenn ich mir die Zuschauerzahlen anschaue, dann bin ich damit nicht alleine“, so Marmor weiter. Es sei daher nicht nötig eine Sendung zu streichen, zumal sich dank konstruktiver Kritik schon einiges an den Formaten getan hätte.
Die Debatte um die Zukunft der ARD-Talks scheint damit allerdings noch keineswegs an einem Schlusspunkt angekommen zu sein. Dass sich MArmor für die Erhaltung aller fünf Formate ausspricht, ist im Grunde auch nicht verwunderlich. Immerhin steuert der NDR mit „Günther Jauch“, „Beckmann“ und „Anne Will“ gleich drei Formate bei. [fm]
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