Marcus Wolter ist neuer Brainpool-Chef

Der einst als Produktionsleiter bei Stefan Raabs erster Show „Vivasion“ in Erscheinung getretene Marcus Wolter ist neuer Chef bei Brainpool TV. Und war da nicht erst kürzlich auch etwas zwischen der Produktionsfirma und Raab?

Das Kölner Produktions-Unternehmen machte die Personalie am Mittwoch publik. Der 50-Jährige wird Nachfolger des Interims-Geschäftsführers Peter Langenberg, der dieses Amt nach der Abberufung von Brainpool-Gründer Jörg Grabosch im vergangenen Jahr vorübergehend übernommen hatte. Wolter ist bereits seit August 2018 Vorstand von Banijay Deutschland. Der französische Fernsehproduzent Banijay hält die Hälfte der Brainpool-Anteile.

Brainpool hatte seit Ende der 90er Jahre Entertainer Stefan Raab, der Ende 2015 vom Bildschirm verschwand, mit vielen ProSieben-Sendungen den Weg zu großer Popularität geebnet – so wie zuvor auch Wolter selbst dies in kleinerem Stil schon vorher tat, zu Viva-Zeiten. Heutzutage – wo Stefan Raab nur noch Live-Programme in seiner Heimatstadt macht – ist das Unternehmen breiter aufgestellt und produziert Formate wie „Luke! Die Woche und ich“ für Sat.1, „Pussy Terror TV“ für den WDR und „Pastewka“ für Amazon Prime.

Und trotz seiner selbst verordneten TV-Frührente scheint Raab seine Finger irgendwie doch noch indirekt bei der Angelegenheit mit im Spiel zu haben. Im vergangenen Jahr hatte er eigentlich seinen Brainpool-Anteil von 12,5 Prozent an Banjiray verkauft, so dass Banjiray Mehrheitseigentümer geworden wäre.

Das Kölner Landgericht stoppte jedoch die geplante Übertragung der Anteile und bestätigte eine von Grabosch erwirkte einstweilige Verfügung. Das Hauptsacheverfahren ist nach Angaben einer Brainpool-Sprecherin noch vor Gericht anhängig.

Ein Schelm, wer Böses denkt, ist dabei wohl derjenige, der einen kausalen Zusammenhang herstellt zwischen der von Raab vorgesehene Veräußerung seiner Anteile und dem Einstieg seines alten Intimus Wolter bei Banijay nur wenige Monate später und jetzt bei Brainpool. [dpa/bey]