
München – Jugendmedienschutz durchzusetzen ist nicht immer leicht. Nicht nur für die Gremienwächter.
Seit fünf Jahren existiert in Deutschland die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM), die vor allem sender- und anbieterseitig darüber wachen muss, dass die festgelegten Richtlinien eingehalten werden.
Doch nicht nur die Medienwächter sind in der Pflicht, ein wachsames Auge hüten. Das ist auf einer Podiumsdiskussion anlässlich des fünfjährigen KJM-Bestehens einmal mehr deutlich geworden. Auch Eltern können sich ihrer Verantwortung nicht entziehen. Doch für die ist das oft gar nicht so leicht.
Schuld daran sei die Generationenkluft und mit ihr einhergehen das oft mangelnde Verständnis und Interesse an der modernen Medientechnologie, rief Prof. Dr. Helga Theunert, Wissenschaftliche Direktorin am Münchner Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis ins Gedächtnis. Je älter der Nachwuchs werde, desto tiefer steige er in die digitale Medienwelt ein. Die Aufmerksamkeit der erziehende Generation lasse infolge dessen nach.
Fernsehseitig hat der Jugendschutz derzeit einen positiven Trend. „Private Rundfunkanbieter wie Premiere konnten sich durch Jugendschutzvorkehrungen im Wettbewerb positiv positionieren“, betonte KJM-Vorsitzender Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring. Trotzdem mangele es an einer einheitlichen Prüfung. Eine Jugendmedienschutzaufsicht bei den öffentlich-rechtlichen Sender fehle noch immer. Das hatte auch Thomas Langheinrich, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten, schon kritisiert (DF berichtete). [ft]
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