Nach den Querelen um die Lizenzvergabe an das rheinland-pfälzisches Jugendradio Big FM steht der Landesmedienanstalt LMK der nächste Ärger ins Haus: In Mainz will ein bei der Vergabe einer UKW-Frequenz leer ausgegangener Bewerber klagen.
Am 14. März hatte die Versammlung der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) die für die Veranstaltung eines Lokalradios ausgeschriebene Frequenz 106,6 MHz dem Betreiberkonsortium Radio Mainz Live zugesprochen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Der von namhaften Unternehmern der Stadt gestützte Konkurrenzveranstalter Radio Mainz GmbH will gegen die Entscheidung Rechtsmittel einlegen.
Das berichtete die „Allgemeine Zeitung Mainz“ in ihrer Freitagsausgabe. Geschäftsführer Werner Horn von Radio Mainz sagte, für ihn sei nicht nachvollziehbar, warum sich die LMK gegen die Bewerbung entschieden hatte. Mit Mainzer Persönlichkeiten wie dem Brezel-Fabrikanten Peter Ditsch, MCV-Fastnachtspräsident Richard Wagner, dem Bischöflichen Ordinat oder dem Fußballverein Mainz 05 stehe ein „breiter Zusammenschluss aus der Bürgerschaft“ hinter dem Projekt.
Daher habe die Gesellschafterversammlung am Donnerstag einstimmig beschlossen, gegen den Beschluss der LMK juristisch vorzugehen, sagte Horn. Nach dem Zuschlag für den Konkurrenten Radio Mainz Live, hinter dem Antenne-Koblenz-Begründer Vittorio Nobile und Bernd Ehl, Gesellschafter der Lokalsender TV Mittelrhein und Westerwald-Wied TV, stehen, hatten sich weitere unterlegene Bewerber dagegen entschlossen, sich dem Gesellschafterkreis des „Gewinner-Teams“ anzuschließen.
Der unterlegenen Radio Mainz GmbH bleibt als schwacher Trost, dass die Medienhüter dem Projekt grundsätzlich eine Sendeerlaubnis erteilt haben. Diese besitzt allerdings aktuell keinen praktischen Nutzen, weil keine freie UKW-Frequenz verfügbar ist, über die das Projekt auf Sendung gehen könnte. Diese will sich das Unternehmen jetzt auf gerichtlichem Wege erklagen. [ar]
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