Maaßen: Angriffsfläche für Cyberattacken wächst in Deutschland

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die potenziellen Angriffsflächen für Cyberattacken in Deutschland wachsen nach Einschätzung des Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, im Zuge der Digitalisierung rapide an.

Qualität und Quantität nachrichtendienstlich motivierter Angriffe seien erheblich gestiegen, sagte Maaßen am Donnerstag auf der Potsdamer Konferenz für Nationale Cybersicherheit.
 
Ziel der Angriffe seien nicht nur Regierungsstellen und Unternehmen, sondern auch Forschungseinrichtungen oder Schulen. Und es gebe Indizien, dass solche Angriffe unter anderem aus China, dem Iran, aber auch aus Nordkorea gezielt gesteuert würden. Oft sei ein solcher Cyberangriff für die Länder ein „rentables Instrument“, eigene Sicherheitslücken zu kompensieren.

Bei der Hackergruppe APT28, die hinter der Attacke auf das Netz der Bundesregierung verortet wird, deute sehr vieles auf eine Steuerung aus Russland hin, sagte Maaßen. „Da sprechen wir von Gewissheit.“ Angriffe aus China gingen dagegen oft nach dem „Staubsaugerprinzip“ vor. Dabei würden alle möglichen Daten abgezogen – nach dem Motto „wer weiß, wozu was gut ist“.
 
Auch Angriffe aus dem Iran registriere der Verfassungsschutz seit 2012, sagte Maaßen. Dabei gehe es oft nicht einmal um gezielte Sabotage. Daten würden gesammelt, um im Falle eines Konflikts etwas in der Hand zu haben. „Damit kann man dann zum Beispiel mal alle Schindler-Aufzüge in Deutschland anhalten“. Als Zeichen der Stärke müsse man nicht gleich ein Kraftwerk lahmlegen.
 
Auf der Potsdamer Konferenz für Nationale Cybersicherheit diskutieren noch bis diesen Freitag führende Vertreter aus Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Sicherheitsbehörden über Stand und Herausforderungen in Sachen Cybersicherheit in Deutschland.

[dpa]

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