Die möglichen Mehreinnahmen von ARD und ZDF aus dem neuen Rundfunkbeitrag wecken Begehrlichkeiten. Auch die lokalen TV-Sender erhoffen sich ein Stück vom großen Kuchen. Gelder seien dabei vor allem nötig, um den Lokalsendern auch die kostspielige Satellitenausstrahlung zu ermöglichen.
Die regionalen und lokalen Fernsehsender Deutschlands sollen nach dem Willen des Bundesverbandes Lokal-TV (BLTV) an den möglichen Mehreinnahmen von ARD und ZDF aus dem Rundfunkbeitrag beteiligt werden. In einer aktuellen Mitteilung bezieht sich der Verband dabei auf die laut Berichten von „Spiegel“ und „Handelsblatt“ in diesem Jahr steigenden Einnahmen durch die Umstellung auf den neuen Rundfunkbeitrag.
Vor diesem Hintergrund weist der BLTV auf die schwierige finanzielle Situation vieler Lokalsender hin. Das Vorhaben der Unterstützung der lokalen Sender werde dabei von den Landesmedienanstalten getragen und finde auch in der Politik zunehmend mehr Gehör. So würde Lokalfernsehen nach Ansicht vieler Medienpolitiker zur Sicherung der Meinungsvielfalt und als Teil der demokratischen Willensbildung einen unverzichtbaren Bestandteil des Systems der Bundesrepublik darstellen.
Ein großes Manko vieler Lokalsender sei derzeit die fehlende Verbreitung über Satellit. So würden rund 50 Prozent der möglichen Zielhaushalte gar nicht erreicht. Insbesondere für die Zuführung und Verbreitung der Sender über Satellit müssten nach Ansicht des BLTV künftig Gelder aus dem Rundfunkbeitrag bereitgestellt werden. In weiten Teilen Deutschlands hätten die lokalen Sender ohnehin bereits Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks übernommen. [ps]
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