Lokales Fernsehen soll es in Zukunft auch in Großbritannien geben. Kritiker sehen in den neuen Plänen aber ein geschicktes Manöver, mit dem von den Kürzungen bei Lokalradios abgelenkt werden soll.
Zu den 20 Ballungsräumen, die von Kulturminister Jeremy Hunt für das lokale Fernsehen vorgesehen sind, gehören London, Manchester, Newcastle, Edinburgh and Cardiff, teilte die britische Tageszeitung „The Guardian“ am Dienstag mit.
Die Liste sei damit wesentlich kleiner als zuvor angedacht, plante doch die britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom zuvor mit insgesamt 65 Regionen. Zu den 20 Pionierregionen sollen sich in Zukunft noch 24 weitere dazu gesellen. Dazu gehörten dann unter anderem Aberdeen, Cambridge und York. Wann die Kanäle ihren Sendebetrieb aufnehmen, teilte die Regierung bislang noch nicht mit.
„Wenn das Angebot dem Anspruch der Zuschauer entspricht und lokale Neuigkeiten und Inhalte bereithält, dann wird lokales Fernsehen eine grundlegende Veränderung im britischen Rundfunk mit sich bringen“, sagte Hunt am Dienstag. Man schaffe jetzt die erforderlichen Maßnahmen, um in Zukunft mehrere kommerzielle Lokal-TV-Stationen zu etablieren.
Die Schattenministerin für Medien, Helen Goodman, kritisierte die Pläne der Regierung. Sie sehe darin eine Ablenkung von den umstrittenen Kürzungen bei lokalen Radios der BBC-Dienste. „Die BBC hat bislang immer hervorragende lokale Inhalte zur Verfügung gestellte, aber durch das Lizenzgebühr-Abkommen, dem die Regierung zugestimmt hat, wurden viele lokale Dienste um 20 Prozent gekürzt“, sagte sie. [su]
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