In den neuen Bundesländern genießen lokale Fernsehsender einer breiten Akzeptanz. Gemeinsam bilden sie mittlerweile eine gute Alternative zum MDR, der stärksten Anstalt der ARD.
Zu diesem Schluss kommt eine Studie zur Reichweite von lokalen TV-Sendern durch die ostdeutschen Landesmedienanstalten, die am Mittwoch vorgestellt wurde. Demnach erreicht lokales und regionales Privat-Fernsehen derzeit mehr als 5,2 Millionen Zuschauer. Am stärksten geben sich in den neuen Bundesländern die lokalen Sender in Sachsen: Mit 1,55 Millionen erreichten Zuschauern liegt der Freistaat hier sogar vor Berlin mit einer Reichweite von 1,27 Millionen.
Das private Lokalfernsehen in Sachsen erreicht gemeinsam mit Sachsen-Anhalt (0,66 Millionen) und Thüringen (0,37 Millionen) insgesamt 2,6 Millionen Zuschauer. So sieht die Studie die lokalen TV-Sender als gute Alternative im Sendegebiet des Mitteldeutschen Rundfunk. Als erfolgreichste Anstalt der ARD erreicht der MDR laut Betrachtung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen insgesamt 6,88 Millionen Zuschauer.
Auch die Verfügbarkeit der Lokal-Sender wurde in der Erhebung getestet. Dabei haben die Lokalsender überraschend gut abgeschnitten: Mit 90 Prozent Verfügbarkeit bei den potentiellen Nutzern liegt das lokale Fernsehen in den neuen Bundesländern nicht weit hinter den dritten Programmen der ARD zurück. Diese erreichen zwischen 97 und 99 Prozent ihrer potentiellen Nutzer.
Die Studie betrachtete ausschließlich den lokalen TV-Markt im Osten der Bundesrepublik. Ein direkter Vergleich ist deshalb derzeit nicht möglich. Das kritisiert auch Mike Bielagk, Vorstand des Bundesverbandes Lokal-TV, der die Ergebnisse der Erhebung aber trotzdem positiv einschätzt. Ziel müsse es demnach sein, die Reichweiten von lokalen und regionalen TV-Sendern deutschlandweit darzustellen, so Bielagk. [hjv]
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