Die Zukunft des lokalen Fernsehens ist ein wichtiges Thema auf dem Lokal-TV-Kongress in Potsdam. Um diese zu sichern, soll bei einem runden Tisch an einer Weiterentwicklung des Modells gearbeitet werden.
Nach zwei Tagen mit vielen Diskussionen ist am Donnerstag der Lokal-TV-Kongress in Potsdam zu Ende gegangen. Vor allem die offene Zukunft des lokalen Fernsehens war ein Schwerpunktthema, das die Verantwortlichen verstärkt angehen wollen. Deshalb fordert der Kongress die Akteure der Sender, der Verbände, Landesmedienanstalten und Medienpolitik zu einem runden Tisch auf.
Dabei soll vor allem herausgearbeitet werden, ob zur Schaffung von Meinungsvielfalt und politischem Diskurs lokale Berichterstattung gebraucht wird, wie die Existenz lokaler Medien langfristig gesichert werden kann und welche Qualitätsstandards für lokales Fernsehen verbindlich gelten sollen. Zwar waren sich die Teilnehmer bei der Beantwortung des ersten Punktes einig und sehen in Lokal-TV eine hohe gesellschaftliche Bedeutung sowie das Potential für die Übernahme eines Grundversorgungsauftrags.
Dass dazu auch die Qualität der lokalen Angebote verbessert werden muss, ist den Machern aber ebenso bewusst. „Ohne Qualität kommen wir nicht weiter. Den Job müssen alle Sender erfüllen, das ist unsere Hausaufgabe. Wir müssen außerdem den Nachweis antreten, wie wichtig wir sind“, erklärte Horst Waschke, Vorstand des Brandenburgischen Fernsehnetzes (BFN). Und René Falkner vom Bundesverband Lokal-TV sieht die einzelnen Sender gefordert: „Wir dürfen nicht stehen bleiben, sondern müssen uns kontinuierlich weiterentwickeln.“ Dazu zählen unter anderem eine bessere Auffindbarkeit des Lokalfernsehens, die Schaffung eines Mehrwerts gegenüber den sozialen Medien sowie technischer Fortschritt, wie zum Beispiel die Ausstrahlung von Lokal-TV in HD.
Doch auch von der Politik erwartet Falkner eine Stellungnahme: „Die Grundsatzfrage muss dennoch gestellt und die Politik auf eine Antwort festgenagelt werden.“ Einen Anfang will dabei Malte Krückels, Staatssekretär für Medien und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringer, als Vertreter der Medienpolitik machen und die angesprochenen Themen mit seinen Amtskollegen auf politischer Ebene erörtern. Eine Änderung der Fördersituation hat laut Krückels jedoch mittelfristig kaum Aussicht auf Erfolg. [buhl]
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