Der Vorstandsvorsitzende des Fernsehbauers Loewe, Matthias Harsch, will die Produktion der Geräte nahezu komplett auslagern und sich auf Kernkompetenzen wie Bedienersoftware und Design konzentrieren.
„Wir sind kein Gerätehersteller mehr, das versuche ich der Firma auch auszureden“, sagte Harsch in einem Interview mit dem Hamburger Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“. Loewe suche einen strategischen Partner, der „künftig die wesentlichen Hardware-Komponenten liefert, die Grundlagenentwicklung vorgibt, die Prozessoren, Leiterplatten und Bildschirm-Panels baut“, so Harsch. „Der Freiheitsgrad einer Firma unserer Größe ist beschränkt. Da können wir nicht mehr mitspielen.“
Loewe müsse sich auf wenige Kernkompetenzen beschränken. „Wir werden uns auf die Bediener-Software konzentrieren, Spezifikationen schreiben und das Design entwerfen“, sagte Harsch. „Letztlich will ich ein Tuning-Unternehmen werden, wie es AMG für Mercedes ist. Wir werden bei einem künftigen Hardware-Lieferanten unseren Einfluss geltend machen, aber letztlich werden wir auch abhängig von ihm sein.“ Am ehesten kommen dabei chinesische Fernsehhersteller wie TCL, Changhong, Skyworth oder Hisense in Frage.
Chinas Firmen würden „in Zukunft in unserer Branche eine wesentliche Rolle spielen, wie heute schon in der Solarindustrie“, sagte Harsch. Er führe „schon seit längerem Gespräche mit verschiedenen asiatischen Unternehmen“ und sei „optimistisch“, dass er bald einen Partner präsentieren könne. „Es muss allerdings innerhalb der kommenden drei Monate passieren.“
Harsch brachte auch einen weiteren Jobabbau ins Gespräch. Der Restrukturierungsplan von Loewe Anfang des Jahres habe eine bestimmte Marktentwicklung vor gesehen. Die sei nicht eingetreten, es sei schlechter gekommen. „Um die Wende zu schaffen, darf der Kostenblock für Personal gemessen am Umsatzniveau nicht steigen. Daher kann ich nicht ausschließen, dass weitere Rationalisierungsmaßnahmen ein geleitet werden müssen.“[fp]
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