London – Sozio-ökonomische Daten wie Alter, Geschlecht und Einkommen reichen dem britischen Fernsehforscher Broadcasters Audience Research Board (BARB) nicht mehr.
Das Institut, das Zuseherdaten für das britische Fernsehen liefert, will künftig auch Lifestyle-Informationen sammeln und sie mit den herkömmlichen Daten zum TV-Konsum verknüpfen. So hofft BARB Medien- und Werbeunternehmen bessere Informationen über Zuseher und Zielgruppen im britischen Fernsehen zu bieten. Die „Lifestyle Insight“-Umfrage ist zunächst auf zwei Jahre angelegt.
„Wir erwarten, dass dieser Service einen großen Wert für die Medienindustrie hat – von Werbern und Agenturen über die Sender bis zu den Programmmachern“, sagte BARB-Chef Bjarne Thelin. Cross-Media-Zusammenhänge seien immer mehr gefragt, das Panel werde daher wichtige Zusatzinformationen liefern. So fragt das Institut beispielsweise nach den Ausgaben für Gartenarbeit, Heimwerken und Kino, nach der Automarke und der bevorzugten Tageszeitung, nach der Häufigkeit von Weinkonsum und Flugreisen, dem Besitz von Digitalkameras und dergleichen. Verknüpft mit dem TV-Konsum sollen die zusätzlichen Informationen der Werbewirtschaft eine höhere Zielgruppengenauigkeit bieten.
Das Projekt kann als Reaktion auf die Kritik von Teilen der Werbewirtschaft gesehen werden, die an der Aussagekraft der BARB-Daten zweifelten. BARB misst das TV-Verhalten von rund 5.000 Sehern mit einer an deren TV-Geräte angeschlossenen Blackbox. Das Institut wird von BBC, ITV, Channel4, Channel Five, BSkyB und dem Institute of Practitioners in Advertising (IPA) finanziert. (pte)[lf]
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