Nach der Übernahme von Unitymedia und Kabel BW ist Liberty Global weiter an Zukäufen in Deutschland interessiert. So gehört unter anderem die Primacom zu potentiellen Objekten der Begierde für den Kabelriesen. Auch ein Zusammenschluss mit Vodafone bleibt im Gespräch.
Der Kabelmarkt ist weltweit aktuell einer der umkämpftesten. In den USA hat sich Charter Communications gerade Time Warner Cable und Bright House einverleibt, um den Kampf gegen Branchenprimus Comcast und die aufstrebenden Streaming-Dienste aufzunehmen. Liberty Global, kontrolliert von John Malone, ist mit 27 Prozent größter Teilhaber an Charter und das Medienunternehmen ist weiter auf dem Weg, seinen Einfluss weltweit auszubauen.
In Deutschland hat Liberty bereits 2009 Unitymedia und 2011 Kabel BW übernommen und scheint damit auf dem deutschen Kabelmarkt noch nicht fertig zu sein. „Wir schauen uns jede Möglichkeit an, um unser Geschäft auszubauen“, erklärte Andrea Salvato, bei Liberty Manager für Zu- und Verkäufe, gegenüber der „Börsen-Zeitung“ am Dienstag.
So seien vor allem kleinere Wettbewerber und private Gesellschaften interessant. In Deutschland trifft das unter anderen auf die Primacom zu, die in der Hand von Finanzinvestoren ist. Probleme mit dem deutschen Kartellamt befürchtet Salvato nicht: „Es war auch nicht das Kartellamt, das uns damals abgehalten hat, in einen Bieterwettbewerb um Kabel Deutschland zu gehen.“ Ein Rechtsstreit sei dazwischen gekommen, worauf Vodafone 2013 drei Viertel der Aktien von Kabel Deutschland erwarb.
Ein Zusammenschluss von Vodafone und Liberty bleibt weiter im Gespräch. Und Salvato entkräftete die Spekulationen auch nicht, wollte den Äußerungen von Medienmogul Malone, das beide Unternehmen in Westeuropa strategisch gut zusammenpassen würden, nichts hinzufügen.
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