Die Diskussionen um eine mögliche Zusammenarbeit mit Vodafone wollte Michael Fries, CEO bei Liberty Global, nicht weiter anheizen. Dafür sieht er für das Kabelunternehmen noch großen Nachholbedarf in Deutschland.
Auf dem Kabel- und Telekommunikationsmarkt war eine mögliche Fusion von Liberty Global und Vodafone das Thema Nummer eins. Doch weder das US-Kabelunternehmen noch der britische Telekommunikationsanbieter wollten entsprechende Gerüchte kommentieren, von Vodafone gab es ein klares Dementi. Auch Michael Fries, Chef von Liberty Global wollte im Interview mit dem „Handelsblatt“ nicht konkreter werden: „Wir reden die ganze Zeit mit Unternehmen. Ich verstehe nicht, warum genau diese Sache so aufgeblasen wird. Mehr kann ich dazu nicht sagen.“
Mehr zu sagen hatte der CEO dagegen zum deutschen Markt, der für sein Unternehmen immer mehr an Bedeutung gewinne. „Es ist unser am schnellsten wachsender Markt und unser drittgrößter nach Großbritannien und den Niederlanden. In Deutschland haben wir noch großen Nachholbedarf.“
Konkrete Pläne zum Zukauf von deutschen Kabelnetzunternehmen wie Pepcom oder Primacom wollte Fries nicht bestätigen. Die Kapazitäten für weitere Zukäufe wären vorhanden, auch wenn diese für ein weiteres Wachstum nicht notwendig seien. Begrüßen würde der Firmenchef einen stärkeren Wettbewerb. Die anstehende Entlassung der Deutschen Telekom aus der Regulierung in Städten geht Fries nicht weit genug.
„Wir sind generell für weniger Regulierung. Allerdings sollte sich das nicht in so einem kleinen geografischen Rahmen abspielen.“ Für die Zukunft erwartet der Liberty-Global-Chef eine weitere Konsolidierung der Märkte, ähnlich wie in den Niederlanden, wo der Kabelriese bereits 95 Prozent der Haushalte erreiche. Für den deutschen Markt wollte Fries aber keine konkrete Prognose abgeben. [buhl]
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