Nach langer Durststrecke hat der südkoreanische Elektronikriese LG im Handy-Geschäft wieder Gewinn erzielt. Unter dem Strich blieb allerdings ein Minus in den Kassen des Konzerns. Immerhin half ein Rekordhoch beim Absatz von LED-LCD-Fernsehern, den Fehlbetrag gegenüber dem Vorjahr deutlich zu reduzieren.
Konzernweit konnte LG in den Monaten Oktober bis Dezember dank des besseren Geschäfts mit Smartphones und Flachbildschirm-Fernsehern den Verlust im Vorjahresvergleich abbauen. Unterm Strich fiel ein Defizit von 112 Billionen Won an, nach einem Verlust von 256 Billionen Won 2010. Der Umsatz fiel um rund 6 Prozent auf 13,8 Billionen Won.
Dagegen verzeichnete LG im operativen Geschäft einen Gewinn von 23 Milliarden Won, nachdem im Jahr davor noch ein Defizit von 246 Milliarden Won angefallen war. Der Absatz von Flachbild-Fernsehern erreichte ein Rekordhoch von 8,8 Millionen Geräten. Der Umsatz mit Haushaltsgeräten stieg im Jahresvergleich um 8 Prozent auf knapp 3 Billionen Won.
Die Wende verdankt das Unternehmen vor allem dem Smartphone Optimus LTE, das mit dem Google-Betriebssystem Android läuft. Südkoreas zweitgrößter Elektronikkonzern nach Samsung kündigte deshalb auch an, das Geschäft mit den profitableren Smartphones auszubauen. Im klassischen Handy-Bereich ging der Absatz im Weihnachtsquartal deutlich auf 17,7 Millionen Stück zurück. Im dritten Quartal waren es noch 21,1 Millionen verkaufte Geräte gewesen.
Die Deutschlandtochter von LG gab unterdessen rückwirkend zum Jahresbeginn die Ernennung eines neuen Vorstandschefs bekannt. Ki Ju Song übernehme ab dem 1. Januar den Posten des Chief Executive Officers, teilte das Unternehmen am Mittwochnachmittag mit. Er leitet somit den deutschen Standort des internationalen Elektronikkonzerns in Ratingen federführend und übernimmt die Nachfolge von Jae Deuk Shim. Song ist seit 1989 im Unternehmen und war zuletzt im strategischen Marketing der koreanischen Mutter im Einsatz.
[ar/dpa]
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