Die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) hat im Rahmen der geplanten Übernahme von Kabel BW die Entscheidung des Kabelnetzbetreibers Unitymedia begrüßt, die digitalen Free-TV-Programme unverschlüsselt anzubieten.
Die Anstalt bezeichnete den Schritt als „Meilenstein auf dem Wege einer zuschauergerechten Digitalsisierung“, betonten Wolfgang Thaenert Direktor der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) und Jürgen Brautmeier, Direktor der LfM. Außerdem würde damit der Wettbewerb gefördert werden.
Die Liberty-Global-Tochter Unitymedia könne sich damit als „Innovationstreiber der deutschen Fernsehkabel- und Telekommunikationswirtschaft“ beweisen, erklärte Thaenert weiter. Der Verzicht auf die Grundverschlüsselung diene sowohl den Free-TV-Anbietern, als auch den Endkunden, denen damit ein barrierefreier Zugang zu digitalem Fernsehen ermöglicht werde. Er hoffe nun darauf, dass das Kartellamt der geplanten Übernahme seine Zustimmung gibt, damit der Markt davon profitieren könne.
Der Mutterkonzern von Unitymedia, Liberty Global, plant, den baden-württembergischen Kabelnetzbetreiber Kabel BW zu übernehmen. Zunächst stieß der Deal beim Bundeskartellamt aber auf Bedenken, welche der Konzern mit Zugeständnissen ausräumen will. Dazu gehört, dass Unitymedia auf eine Grundverschlüsselung von frei empfangbaren digitalen TV-Sendern verzichtet.
Somit könnte zum 1. Januar 2013 in den Regionen Nordrhein-Westfalen undHessen die Verschlüsselung entfallen. Dadurch hätten Kabelkunden dieMöglichkeit, das digitale TV-Basisangebot ohne einen Receiver vonUnitymedia und somit mit einem eigenen oder bereits im TV integriertenEmpfangsteil auf den Bildschirm zu holen. [rh]
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