Keine Überraschung brachte die Wahl zum neuen Direktor der Landesanstalt für Medien (LfM) in Nordrhein-Westfalen: Wie erwartet wurde der RTL-Mann Tobias Schmid zum Nachfolger von Jürgen Brautmeier gewählt.
Die kurzfristig aufgekommenen Diskussionen haben erwartungsgemäß nichts geändert: Am Freitag wurde Tobias Schmid von der Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) zum neuen Direktor und damit Nachfolger von Jürgen Brautmeier gewählt. Mit 33 Ja-Stimmen bei drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen fiel die Wahl eindeutig aus, allerdings war der bisherige Bereichsleiter Medienpolitik bei der Mediengruppe RTL auch einziger Kandidat.
Die bisherigen Posten von Schmid, der als Vorstandsvorsitzender des Verbands Privater Rundfunk und Medien (VPRT) auch als Cheflobbyist des Privatfunks agierte, waren der Hauptgrund für die aufkommende Kritik im Vorfeld der Wahl, die aber keine Auswirkungen hatten. „Ich freue mich außerordentlich über das Vertrauen der Medienkommission und über die Chance, gemeinsam die Herausforderung einer sich enorm verändernden Medienrealität anzugehen“, ließ Schmid am Freitag verlauten.
Zu seinen Zielen zählt der Jurist den Schutz von Menschenwürde, Jugend und Verbrauchern sowie die Entwicklung einer effizienten und zukunftsorientierten Medienaufsicht. Der bisherige Amtsinhaber Brautmeier freute sich, „dass mit Dr. Tobias Schmid ein erfahrener und kompetenter Fachmann für die zukünftige Arbeit der LfM gefunden wurde.“ Dabei musste der Historiker seinen Posten hauptsächlich wegen der Änderung des Landesmediengesetzes von 2014 räumen, das nur noch promovierte Volljuristen an der Spitze der LfM vorsieht. Von einer angedachten Klage gegen dieses Entscheidung sah Brautmeier jedoch ab. [buhl]
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