Am Freitag endet bei der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) die Zeit von Direktor Jürgen Brautmeier. Gegen den designierten Nachfolger kamen kurz vor der Wahl Bedenken auf.
Für Jürgen Brautmeier endet am Freitag die Zeit als Direktor der Landesanstalt für Medien in Nordrhein-Westfalen (LfM). Nach sechs Jahren muss der Historiker seinen Posten räumen, eine weitere Amtszeit hatte eine Änderung des Landesmediengesetzes 2014 unmöglich gemacht, die künftig nur noch promovierte Volljuristen an die Spitze der Medienanstalt lässt. Diese Vorraussetzung erfüllt Tobias Schmid, einziger von der Findungskommission vorgeschlagener Kandidat, dennoch entbrannten um den designierten neuen Direktor kurz vor der Wahl Diskussionen.
Vor allem die bisherigen Posten von Schmid geriet dabei in den Blickpunkt. Denn als Bereichleiter Medienpolitik der RTL-Gruppe und Vorstandsvorsitzender des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) ist er vor allem als Cheflobbyist des privaten Rundfunks tätig und soll nun die Aufsicht über diesen Bereich leiten.
Das ist nicht nur in den Augen der Grünen-Politkerin Tabea Rößner ein Widerspruch, denn so mache man den „Bock zum Gärtner“. Auch die Organistion Lobbycontrol ist mit der Entscheidung der Findungskommission nicht einverstanden, wie Timo Lange gegenüber dem Magazin „Medienkorrespondenz“ erläuterte: „Dass mit Herrn Schmid ausgerechnet ein langjähriger Lobbyist des privaten Rundfunks als neuer Direktor der LfM gehandelt wird, ist schwer nachvollziehbar und fragwürdig. Der Interessenkonflikt ist offenkundig, schließlich berührt die Kontrolltätigkeit der Landesmedienanstalt direkt die Interessen von RTL und privatem Rundfunk“.
Trotz aller Bedenken scheint einer Wahl von Schmid jedoch nichts entgegenzustehen, ist der Jurist doch ohne Gegenkandidaten. [buhl]
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