Die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) wird in Zukunft verstärkt den Fokus aufs Smartphone legen. So muss Werbung muss auch online erkennbar bleiben. Aber brauchen Youtuber eine Rundfunklizenz?
Wie die LFK gestern in einer Pressemitteilung erklärte, liegt die mobile Mediennutzung im Fokus der zukünftigen Bemühungen des Gremiums. So erklärte LFK-Präsident Kreißig: „Wir befinden uns in einem nie dagewesen technischen Wandel. Zugangsoffenheit der Plattformen wie YouTube, Alexa oder Smart-TVs, Vielfalt der Angebote, Kennzeichnung von Werbung im Internet, Jugendschutz und Medienkompetenz-Vermittlung werden uns in 2018 maßgeblich beschäftigen.“Daten aus Jim Studie und Web-TV-Monitor
Die LFK und BLM präsentierten im Zuge dessen die Daten des von ihnen beauftragten Web-TV-Monitors und der JIM-Studie. YouTube hat bei den 12-19-Jährigen laut JIM-Studie 2017 in der Nutzung einen großen Sprung gemacht, von 42 auf 52 Prozent innerhalb eines Jahres als meist genutzte Online-Video-Plattform für Sendungen, Serien und Filme. Auch Netflix und Amazon sind inzwischen für Jugendliche relevante Angebote für diese Inhalte.
„Die Erkenntnisse der Studie sind auch beim Jugendmedienschutz eminent wichtig, da wir den Schwerpunkt unserer Tätigkeit dort sehen müssen, wo sich Kinder und Jugendliche im Netz aufhalten“, erläutert LFK-Präsident Kreißig. Er ist auch Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) ist.
Rundfunk-Lizenz für Livestreams?
Da Videos zunehmend live gestreamt werden, müssen die Medienanstalten entscheiden: Wann ist ein Video Rundfunk? Fällt es unter die Regulierung der Medienanstalten? Die Einordung mancher Streaming-Angebote als Rundfunk wird von den meisten befragten Online-Video-Anbietern als nachvollziehbar bewertet, wenn es sich um journalistisch-redaktionelle Angebote handelt und sie regelmäßig und wiederholt verbreitet werden. Am wenigsten sinnvoll halten die Befragten des Monitors das gesetzliche Kriterium für eine Rundfunk-Lizenz, wenn mindestens 500 Nutzer technisch gesehen das gestreamte Angebot im Internet gleichzeitig anschauen.Knackpunkt Werbung
„Mit den neuen Medien und Technologien ändern sich auch die Möglichkeiten, Werbung zu integrieren. Ziel der Medienaufsicht muss es sein, dass auch in zukünftigen virtuellen Welten die Nutzer Werbung von redaktionellen Inhalten unterscheiden können“, so Kreißig.
[tk]
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