Letterman-Entdecker und Ritter: Sony-Chef Stringer geht

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der scheidende Sony-Chef Howard Stringer ist der erste Ausländer an der Spitze des japanischen Elektronikkonzerns. Im März 2005 übernahm der gebürtige Brite die Geschäfte des Mitbegründers Akio Morita, der das Unternehmen in der Nachkriegszeit aufgebaut und an die Weltspitze geführt hatte.

Stringer sollte den damals bereits schwer angeschlagenen Konzern mit seinem Know-how aus der Medienbranche wieder auf Weltniveau bringen. So recht ist es dem charismatischen Firmenlenker allerdings nicht gelungen, zu tief waren die Gräben zwischen den verschiedenen Geschäften aus dem Elektronik- sowie dem Musik- und Film-Bereich.
 
Stringer, der am 19. Februar seinen 70. Geburtstag feiert, wurde im britischen Cardiff geboren, studierte an der Oxford University moderne Geschichte und begann seine Karriere zunächst in den USA als Journalist und Produzent beim amerikanischen Fernsehsender CBS. Von 1988 bis 1995 war er dort als Präsident für alle TV- und Radio-Sendungen verantwortlich. 

Als einer seiner großen Erfolge beim US-Network gilt, dass er die populäre Late Night Show von David Letterman für CBS gewinnen konnte. Stringer erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem für seinen Einsatz im Vietnam-Krieg, und wurde 1999 von Königin Elisabeth II. zum Ritter geschlagen.
 
Mit Stringers Berufung an die Konzernspitze erhoffte sich Sony, von dessen langjähriger Erfahrung im Medienbereich zu profitieren. Flankiert von einem kräftigen Sparkurs wollte Stringer die verschiedenen Bereiche aus dem Unterhaltungs- und Elektronikgeschäft des Konzerns verzahnen. Sony hatte zuvor die einzelnen Sparten völlig unabhängig voneinander agieren lassen.
 
„Inhalte und Technologie sind merkwürdige Bettgenossen“, sagte Stringer wenige Monate nach seiner Berufung an die Sony-Spitze. „Wir hängen zusammen. Und manchmal verstehen wir uns nicht. Aber ist das nicht letztlich die Definition einer Ehe?“ In dem gleichen Vortrag auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas entschuldigte sich Stringer allerdings auch ausdrücklich wegen Sonys aggressivem und schwer in die Kritik geratenen Kopierschutz auf seinen Musik-CDs.
 
Stringer, der seit 1985 auch die amerikanische Staatsbürgerschaft hat, ist mit der Dermatologin Jennifer Patterson verheiratet und hat zwei Kinder. Ab Juni, nach der Aktionärsversammlung, soll Stringer den Vorsitz des Aufsichtsrats übernehmen.Starportrait – Archiv
[Renate Grimming]

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1 Kommentare im Forum
  1. AW: Letterman-Entdecker und Ritter: Sony-Chef Stringer geht Richtig ist, dass Letterman bei CBS seine Late-Night-Show und das auch recht erfolgreich seit Jahren hat. Er war, als er bei CBS begann aber schon kein Neuling mehr, denn vor seiner CBS-Zeit hatte er die Late Night Show auf NBC, die im Werktagsprogramm dem legendären Johnny Carson (Tonight Show) folgte. Letterman hatte sich große Hoffnungen gemacht Carson zu beerben, als dieser 1992 seine Moderation an den Nagel hing. Die erfüllte sich nicht, Jay Leno machte das Rennen und Letterman wechselte daraufhin schließlich zu CBS. Davon, dass Stringer Letterman "entdeckt" habe, kann also keine Rede sein.
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