In der ARD ist ein neuer Stasi-Fall bekanntgeworden. Der Leiter des Digitalkanals Eins Extra in Potsdam soll von 1980 bis 1989 in der Berliner Stasi-Hauptabteilung Spionageabwehr als Inoffizieller Mitarbeiter geführt worden sein.
Der 56-jährige Senderedakteur hatte sich einem Beicht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ zufolge im März 1980 „auf der Basis der politischen Überzeugung und des freiwilligen Entschlusses“ schriftlich zur Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) verpflichtet. Das MfS bedankte sich laut dem Magazin bei ihm für „die geleistete Arbeit“ mit Präsenten.
Laut Akte arbeitete der Mitarbeiter zunächst bis 1986 im DDR-Außenhandelsunternehmen Transinter, das zum „Bereich Kommerzielle Koordinierung“ (KoKo) gehörte, welcher der Beschaffung von Devisen diente. Später ging er als Redakteur zur Tageszeitung „Junge Welt“, dem Zentralorgan der Freien Deutschen Jugend (FDJ).
Laut Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), bei dem Barthel einen Arbeitsvertrag habe, werden seit einiger Zeit nicht mehr alle Angestellten des Senders auf eine frühere Stasi-Tätigkeit überprüft, sondern nur noch Neueinstellungen mit besonderer Vertrauenswürdigkeit, etwa im Personalbereich. Auf Anfrage des „Spiegel“ sagte der RBB, der Mitarbeiter habe mit dem Sender über das Stasi-Thema gesprochen, er wolle sich aber nicht öffentlich äußern. [fp]
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